Ein Zwischenlager für BMW-Teile wird in Mamming (Kreis Dingolfing-Landau) gebaut. Das teilte BMW am Montag mit. Ende 2021 soll das Versorgungszentrum in Betrieb gehen. Seit Anfang des Jahres hatte BMW nach einem geeigneten Standort gesucht.
BMW ist weder Bauherr noch Grundstückseigentümer - das ist die Landauer Firma A2A Real Estate, vertreten von Alois und Markus Apfelböck. BMW wird das Versorgungszentrum langfristig anmieten. Geplant sind Hallen und weitere Gebäude mit einer Fläche von 45 000 Quadratmeter. Das Grundstück wird laut dem Dingolfinger Werkssprecher Bernd Eckstein knapp doppelt so groß sein. Der Bau beginnt bereits in wenigen Wochen, heißt es in der Mitteilung.
Von Mamming in die Welt
Dort werden 180 neue Stellen geschaffen. Der überwiegende Teil der neuen Mitarbeiter wird jedoch nicht bei BMW selbst angestellt, sagte Eckstein auf Anfrage. Den operativen Betrieb übernehme ein Logistikdienstleister.
Im Versorgungszentrum werden laut BMW ankommende Teile für die Produktion des Dingolfinger Werks 02.20 wie etwa Batterie-Einfassungen aus Aluminium zwischengelagert. "Das Werk 02.20 ist das weltweite BMW-Kompetenzzentrum für E-Antriebskomponenten", sagte Werksleiter Christoph Schröder in einem von der BMW-Pressestelle veröffentlichten Interview. "Dort werden Batterien und E-Motoren hergestellt. Mittelfristig werden im Werk 02.20 insgesamt 2000 Menschen in der E-Mobilität tätig sein." Dafür sei eine leistungsstarke Logistik notwendig, die das neue Versorgungszentrum im Industriegebiet Mammingerschwaigen schaffe.
Von dort aus würden auch die fertig produzierten Teile "in der richtigen Reihenfolge und der richtigen Menge" von Niederbayern aus in das weltweite BMW-Produktionsnetz gehen, sagte Michael Nikolaides, Leiter Produktion der E-Antriebe, in dem Interview.
Kurze Wege im Landkreis
Einige der Teile haben einen sehr kurzen Weg: Das Werk 02.20 stellt auch die Antriebsteile für den BMW iNext her, der ab dem kommenden Jahr im Dingolfinger Fahrzeugwerk 02.40 gebaut wird. "Dass all dies hier in Niederbayern stattfindet, ist keineswegs selbstverständlich. Das darf uns durchaus freuen und stolz machen. Denn dafür haben Werkleitung und Betriebsrat intensiv gekämpft. Dafür haben wir im Werk die strukturellen Voraussetzungen geschaffen", sagte Schröder.
Für das Zwischenlager waren noch weitere Standorte im Rennen, darunter auch das nahe Wallersdorf (Kreis Dingolfing-Landau), in dem BMW seit 2015 mit einem Logistikzentrum vertreten ist. Nikolaides sagt in dem Interview: "Das Gesamtpaket des Investor A2A Real Estate war einfach das beste - betriebswirtschaftlich wie infrastrukturell." So sei das Industriegebiet Mammingerschwaigen gerade einmal zehn Kilometer von Dingolfing entfernt und habe eine gute Autobahnanbindung.
In Wallersdorf hatten sich Bürger gegen das Logistikzentrum ausgesprochen. Kritik hatte es etwa wegen des Flächenverbrauchs gegeben. Das Unternehmen weist den Vorwurf einer leichtfertigen Bodenversiegelung von sich. BMW habe ein "starkes Eigeninteresse, die benötigte Fläche möglichst klein zu halten", sagte Schröder.
Für den Neubau werde ein Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen angestrebt. "Wir engagieren uns in der Region langfristig, dauerhaft und auch in Verantwortung für die Natur", sagt Schröder. Für jede versiegelte Flächen würden "ökologisch hochwertige" Ausgleichsflächen geschaffen.
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