Regensburg
27.07.2025 - 08:26 Uhr

Chris de Burgh gibt emotionales Konzert bei Schlossfestspielen in Regensburg

Trotz schlechten Wetters feierte der Ire Chris de Burgh einen umjubelten Tour-Auftakt. Es war ein Abend voller Emotionen, Geschichten und musikalischer Erinnerungen eines Mannes, der sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feierte.

Vor zwei Monaten noch in der ausverkauften Oper von Sydney, nun vor knapp 3000 regenfesten Fans im Schlosshof von St. Emmeram: Chris de Burgh eröffnete am Freitagabend bei den Schlossfestspielen seine Deutschlandtournee. Es war ein Abend voller Emotionen, Geschichten und musikalischer Erinnerungen eines Mannes, der in Hamburger Restaurants und Friseurläden seine musikalische Karrer begann.

Pünktlich zum Konzertbeginn ließ der Regen nach, der den gesamten Tag über auf die Donaustadt niedergegangen war. Es nieselte noch leicht, doch der irische Singer-Songwriter nahm es mit Gelassenheit und Humor. „In Regensburg steckt eben der Regen drin“, scherzte der 76-Jährige, während das Publikum in nassen Regencapes gegenüber der überdachten Bühne ausharrte. Der Wettergott hatte ein Einsehen, und das Konzert blieb zur Erleichterung aller trocken. Weit über 200 Songs hat er komponiert und die wollte er alle spielen und um 5 Uhr früh alle Zuschauer zum Kaffee einladen, kündigte er an. Am Ende stand er doch nur 130 Minuten auf der Bühne.

50 Jahre auf der Bühne

Chris de Burgh, der 1948 als Sohn eines britischen Diplomaten in Argentinien geboren wurde, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Passend dazu heißt die Tour „50LO“ und ist eine augenzwinkernde Erinnerung an seine Anfänge als junger Musiker mit Gitarre und Klavier. Rund 130 Minuten lang bot der Brite mit irischen Wurzeln eine musikalische Reise durch fünf Jahrzehnte. Von den Welthits „Missing You“, „Don’t Pay the Ferryman“ und „High on Emotion“ bis hin zu neuen Stücken, Coversongs (darunter Elvis Presley und Toto) und Songs aus seinem Musical „The Legend of Robin Hood“.

Was den Abend besonders machte, war nicht nur die Musik, sondern die intensive Verbindung zwischen Künstler und Publikum. De Burgh erzählte zu fast jedem Song eine Geschichte, schuf Bilder im Kopf, ließ Raum für Emotionen. In "The Light on the Bay" jagte er bei Laternenlicht, passend zum Spielort, einen Schlossgeist durch das nächtliche Emmeram.

Politische Bekenntnisse

Doch der Abend war nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Bekenntnis. „Die Welt ist in Aufruhr“, sagte er und nannte die Ukraine und Gaza. Mit einer blau-gelben Fahne auf dem Klavier mahnte De Burgh: „Im Krieg leiden immer die Kinder. Wir müssen sie schützen.“ De Burgh sang „The Simple Truth“, das von einem Kind handelt, das in den Krieg hineingeboren wird. In einem weiteren Song trat er für Frauenrechte im Iran ein: „Sie haben ein Recht auf Bildung, auf Freiheit und darauf, sich anzuziehen, wie sie wollen“, sagte er.

Das Publikum zeigte sich bewegt und begeistert. Spätestens bei „Lady in Red“, dann bei „Pretty Woman“, einem Cover von Roy Orbison, hielt es keinen mehr auf den Sitzen. De Burgh forderte zum Tanzen auf, und viele Fans folgten dem Ruf an den Bühnenrand. Am Ende gab es mehrere Zugaben. Und natürlich stehende Ovationen für diesen sympathischen Künstler, der mit Würde und Weitsicht durch einen besonderen Konzertabend führte. Trotz Regen zu Beginn war es ein warmer, menschlicher Moment. Und ein gelungener Auftakt für seine Deutschlandtournee.

 
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