Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) hat im Mai 2024 Anklage gegen einen 47 Jahre alten Mann vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Regensburg erhoben. Er soll Teil einer Bande gewesen sein, die über eine Fake-Anlageplattform und ein Callcenter hunderte Menschen um ihr Geld betrogen hat. Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem 47-Jährigen gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in acht Fällen vor.
Aus Callcentern in Israel, Georgien, der Republik Moldau und Armenien soll die Bande gutgläubige Kunden überzeugt haben, viel Geld auf ihrer täuschend echt aussehenden Handelsplattform "GetFinancial" zu investieren, heißt es in einer Mitteilung der ZCB. Den Kunden wurde eine hohe Rendite versprochen. Doch anstatt die Summe in lukrative Finanzprodukte anzulegen, soll die Bande das Geld in ihre eigene Tasche gewirtschaftet haben. Laut Pressemitteilung erbeuteten sie dadurch rund acht Millionen Euro.
Der 47-Jährige soll unter anderem als Leiter der Analyseabteilung und als Betreuer des Kundenverwaltungssystems für die betrügerische Anlageplattform verantwortlich gewesen sein und 166.000 Euro er durch seine Tätigkeiten erhalten haben. Der israelische Staatsbürger wurde im vergangenen Jahr am Flughafen in Paris-Orly festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem befindet er sich in Bayern in Untersuchungshaft. Ihm drohen nun laut Staatsanwaltschaft ein bis zehn Jahre Gefängnis.
Es handelt sich laut Mitteilung bereits um die vierte Anklage der ZCB in diesem Verfahrenskomplex. Im April und Mai 2023 wurden bereits vier Männer und eine Frau zu Gesamtfreiheitsstrafen zwischen zwei Jahren, sechs Monaten und fünf Jahren, neun Monaten verurteilt. Gegen weitere Mitglieder der Bande dauern die Ermittlungen der ZCB in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei in der Oberpfalz an.
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