Regensburg
06.01.2023 - 22:56 Uhr

Großes Polizeiaufgebot in Regensburg: Aus Gericht getürmter Mörder noch immer auf der Flucht

Spürhunde, Hubschrauber und Verstärkung: Die Suche nach dem in Regensburg aus einem Gericht geflohenen Mörder läuft auf Hochtouren – inzwischen auch international. Nun liegen genauere Infos vor, wie der Mann fliehen konnte.

In Regensburg läuft eine Großfahndung der Polizei nach einem flüchtigen Mörder - Hubschrauber, Drohnen und Spürhunde sind im Einsatz. Symbolbild: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
In Regensburg läuft eine Großfahndung der Polizei nach einem flüchtigen Mörder - Hubschrauber, Drohnen und Spürhunde sind im Einsatz.

Der aus dem Amtsgericht in Regensburg geflohene Häftling ist weiterhin auf der Flucht. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen auf Anfrage. Der 40-Jährige war am Donnerstag aus einem Fenster in einem Anwaltszimmer im Erdgeschoss des Gerichtsgebäudes gesprungen und geflohen.

Wie Florian Beck vom Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilt, fahnde die Polizei seit der Flucht mit "starken Kräften nach dem Mann. Zum Einsatz kamen und kommen Polizeihubschrauber, Personensuchhunde und geschlossene Polizeieinheiten". Die Leitung habe die Inspektion Regenburg Süd, die Beamten hätten ihre "Kräfte erheblich verstärkt", die Polizei "ist im Stadtgebiet spürbar präsent", sagt Beck.

Internationale Suche

Die Suche nach dem Geflohenen wurde bereits gestern international ausgeweitet. Die Fahndungen werden parallel von intensiven Ermittlungen zum Häftling begleitet.

Bislang seien 25 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die mit Hochdruck abgearbeitet werden. "Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt noch nicht vor. Detaillierte Angaben zu den Hinweisen sind aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich."

So gelang die Flucht

Inzwischen liegen neue Erkenntnisse vor, wie Rachid Chouakri die Flucht gelungen ist. Laut Beck wurde der verurteilte Mörder am Donnerstag zur Verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte von der Polizei am Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Was dann passierte, beschreibt der Polizeisprecher wie folgt:

"In einer Verhandlungspause zogen sich er und sein Verteidiger zur Beratung in ein Anwaltszimmer im Erdgeschoss zurück. Wie üblich befanden sich dabei nur Chouakri und sein Verteidiger im Raum. Dabei floh Chouakri über ein Fenster und flüchtete über die Augustenstraße in Richtung Kumpfmühler Straße und die Margaretenstraße." Dieser Vorsprung von nur wenigen Sekunden habe gereicht, um den Beamten zu entkommen.

Frau erwürgt

Der 40-Jährige ist unter anderem wegen Mordes sowie Raubes mit Todesfolge verurteilt worden und verbüße seit dem Jahr 2011 eine lebenslange Haftstrafe. Damals hatte er bei einem Überfall auf ein Lottogeschäft in Nürnberg eine 76 Jahre alte Frau erwürgt.

Die Polizei bittet bei der Suche nach dem Algerier Zeugen um Hinweise. Sie warnt aber davor, den Mann anzusprechen. Er gilt als gewalttätig. Er ist demnach 1,76 Meter groß, schlank und hat schulter- bis ellenbogenlange, wellige dunkle Haare.

Dies ist laut Polizei eine aktuelle Aufnahme von Rachid Chouakri vom 5. Januar 2023. Bild: Polizeipräsidium Regensburg/exb
Dies ist laut Polizei eine aktuelle Aufnahme von Rachid Chouakri vom 5. Januar 2023.
Regensburg05.01.2023
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Oskar Sommer

Wo bleibt ein Bild muss auch ich fragen oder verstecken wir uns wieder hinter Datenschutz etc. ??????

06.01.2023
Matthias Schecklmann

Guten Tag Herr Sommer, wir haben ein Fahndungsbild hinzugefügt. /Matthias

07.01.2023
Andreas Brummer

Warum wird hier kein Bild des Mannes veröffentlicht? Es handelt sich um einen verurteilten Straftäter und Mörder.
Da sollten die Persönlichkeitsrechte hinter die Rechte der Allgemeinheit gestellt werden.

06.01.2023
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.