Kaufhof-Filiale in Regensburg gerettet

Regensburg
25.05.2023 - 17:26 Uhr

Diese Wende kommt kurz vor dem Ende: Die Regensburger Kaufhof-Filiale hätte eigentlich in gut einem Monat geschlossen werden sollen. Nun ist sie gerettet.

Von wegen geschlossene Tür: Die Regensburger Kaufhof-Filiale auf dem Neupfarrplatz ist gerettet, der Betrieb wird weiterlaufen.

Die Regensburger Kaufhof-Filiale am Neupfarrplatz ist gerettet. Sie wird nicht wie geplant demnächst geschlossen, sondern weiterbetrieben. Dies geht aus einer internen Mitarbeiterinformation vom Donnerstag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Demnach habe man eine Einigung mit den Vermietern erzielen können. Unterzeichnet wurde die Info unter anderem vom scheidenden Galeria-Chef Miguel Müllenbach. Laut anderen Medienberichten gab es am Donnerstag eine Telefonkonferenz zwischen dem Wirtschaftsministerium, Galeria und Eigentümer. Galeria Kaufhof wollte sich dazu auf Anfrage von Oberpfalz-Medien nicht äußern. Auch andere Medien berichten, dass die Regensburger Filiale gerettet ist.

Laut einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums habe Galeria mitgeteilt, dass es trotz der Fortführung Optimierungsbedarf gebe. Das heißt, das Unternehmen will Teile der Fläche an Dritte abgeben. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zeigte sich zuversichtlich, dass bis zu 80 Galeria-Arbeitsplätze am Neupfarrplatz erhalten bleiben würden.

Eigentlich hätte der Regensburger Standort am Neupfarrplatz bis Ende Juni schließen sollen – so sahen es die Pläne der Warenhauskette vor. Mitte März hatte Galeria Kaufhof bekanntgegeben, 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser zu schließen. 5000 Mitarbeiter seien betroffen gewesen. Kurz darauf teilte das Unternehmen überraschend mit, fünf der 52 Standorte doch zu behalten. Darunter Bayreuth und Erlangen. Und nun eben auch die Regensburger Filiale am Neupfarrplatz.

Hintergrund ist, dass Galeria Karstadt Kaufhof Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren hatte suchen müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht. (Mit Material der dpa)

 

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