In der Produktion, die im Theater am Bismarckplatz zu erleben ist, wird es deftig. Vor allem den Metzger Franz Maisacher stattet Dominique Lorenz - ähnlich wie im Film - mit zum Teil derben rassistischen Klischees aus, die ihm im bairischen Dialekt locker über die Lippen gehen. Aber auch die anderen Figuren halten sich nicht mit negativen Äußerungen in Bezug auf den von Franz Maisachers Tochter Zita eingestellten farbigen Asylbewerber Alpha zurück. Inszeniert wird die neue Komödie vom Schauspieldirektor des Theaters Regensburg, Klaus Kusenberg.
Raffgieriger Bruder
Wie im Film kann der Geist des durch einen Stromunfall ums Leben kommenden Metzgermeisters Franz Maisacher nach dessen Tod nur von Alpha gesehen und wahrgenommen werden. Und weil sowohl der Geist des Toten Franz als auch Alpha der jungen Zita bei ihrem Existenzkampf gegen den raffgierigen Bruder Anton und dessen Frau Mireille helfen wollen, schmieden sie sich zu einer kuriosen Allianz zusammen.
Groteske Momente
Diese ungewöhnliche Allianz birgt natürlich auch im Theaterstück eine Vielzahl von satirischen und grotesken Momenten. Klaus Kusenberg gelingt es hervorragend, diese Momente sowie die ganze Atmosphäre dieses außergewöhnlichen Stücks in Szene zu setzen. So sind die gut durchdachten Bewegungsabläufe gespickt mit witzigen Details und das offene Bühnenbild von Beate Faßnacht mit archaisch weißen Metzgereikacheln und Wurst-Theke ermöglicht der Regie fließende Verwandlungen.
Michael Heuberger gibt einen herrlich leidenschaftlichen Haustyrann Franz Maisacher und artikuliert bis in die größten emotionalen Ausbrüche hinein sehr verständlich. Toks Körner bietet ihm in der Rolle des Alpha einen ebenbürtigen Gegenpart. Aber auch Verena Maria Bauer als Zita, Robert Herrmanns als Anton und Inga Behring als Mireille tragen zum hohen schauspielerischen Niveau des gesamten Ensembles bei. Große Flexibilität beweisen Guido Wachter und Franziska Sörensen in ihren fünf beziehungsweise vier Nebenrollen.
Zurecht ist der Schlussapplaus im gut besuchten Theater am Bismarckplatz am Premierenabend für alle Beteiligten intensiv und anhaltend. www.theater-regensburg.de
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