"Letzte Generation" stört in Regensburg den Verkehr

Regensburg
21.08.2023 - 15:11 Uhr
OnetzPlus

Dutzende Klima-Aktivisten haben am Montag etliche Straßen in Regensburg blockiert: An acht Orten störten sie den Verkehr. Einige Autofahrer wurden dabei sogar handgreiflich.

von mib
Gegen 8.30 Uhr startete am Montag in der Furthmayrstraße vor den Arcaden in Regensburg eine der Blockaden der Letzten Generation.

Es sollte ein deutlicher Vorgeschmack werden, auf das, was Aktivisten der "Letzten Generation" in den kommenden Tagen in München vorhaben. Am Montagmorgen ab circa 8.30 Uhr kam es im gesamten Regensburger Stadtgebiet zu Blockaden auf wichtigen Verkehrsachsen. Mehrere Dutzend Personen nahmen an den Aktionen teil. Die Polizei war jeweils schnell vor Ort und leitete den Verkehr um.

Auf der Arcadenkreuzung warfen acht Personen per Banner und Rufen der Bundesregierung Verfassungsbruch vor, da diese nach wie vor zu wenig gegen die Klimakrise unternehme. Weitere Personen saßen gleichzeitig auf der Kreuzung Odessa Ring / Landshuter Straße, in der Isarstraße, auf der Friedenstraße und auf der Frankenstraße. In der Weißenburgerstraße stand auf einem Banner: "Schöne heile Welt hier. Aber wie lange noch?" Hier blockierten fünf Personen auf der Nibelungenbrücke stadteinwärts. Da die Brücke in dieser Richtung aufgrund einer Baustelle derzeit nur eingeschränkt für den Verkehr freigegeben ist, dürften sich die Auswirkungen der Blockade hier in Grenzen gehalten haben.

Auch Autobahnauffahrt wurde blockiert

Anders wenig später die Lage am Pfaffensteiner Tunnel. Während ein Stück weiter östlich auf der Frankenstraße Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einer weiteren Blockade an der Kreuzung Steinweg bereits Hände vorsichtig ablösten, stellte sich ein Rollstuhlfahrer kurz nach 10 Uhr auf die Autobahnauffahrt zur A 93 Richtung Süden. Auch hier war die Polizei schnell vor Ort und leitete den Verkehr um die Blockade vorsichtig auf die Autobahn. Wie aus einem bei Telegram geteilten Video hervorgeht, wurden Autofahrer zuvor aber ungeduldig. Zwei Männer rissen an dem Rollstuhl und versuchten den Aktivisten von der Fahrbahn zu zerren. Eine weitere Person, die das Geschehen filmte, wurde zu Boden gerissen. Ansonsten blieb es wohl meist bei derselben Mischung an Reaktionen aus Kopfschütteln, Applaus, Gewaltandrohungen und Beschimpfungen.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer forderte in einer Pressemeldung bereits am Mittag ein "härteres Vorgehen". Es werde "immer deutlicher, dass sich die Klima-Kleber zu einer Gruppe entwickeln, der es hauptsächlich darum geht, mit radikalen Mitteln unsere Ordnung zu stören." Durch eine bundeseinheitliche Meldestelle sollen laut Aumer Klagen und Schadensersatzforderungen für Betroffene erleichtert werden. Die Aktivisten würden der Akzeptanz von Klimaschutz am Ende nur schaden.

Gegen 12 Uhr lief der Verkehr laut Polizei wieder störungsfrei – am Nachmittag blockierten die Aktivisten allerdings erneut Straßen. In der Weißenburgstraße etwa dauerte die Störung mehrere Stunden. Ein Aktivist verwies hier auf den Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, der vor 75 Jahren den Grundstein für jenes Schriftwerk lieferte. Des Jubiläums wegen sei Bayern aktuell Schwerpunkt der Proteste. Nach Würzburg, Nürnberg und Regensburg, folgt ab Donnerstag München.

Regensburg22.08.2023
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