Bei der Planung zur Erneuerung des Pfaffensteiner Tunnels an der A 93 bei Regensburg ist eine wichtige Entscheidung zur Ausbauvariante gefallen. Wie die Autobahn Südbayern GmbH am Dienstag bekannt gab, soll der Verkehr durch den Tunnel nach dem Ausbau auf einer Fahrbahnbreite von 12 Meter statt wie bisher auf 9 Meter rollen. Zudem soll es dann im Tunnel Seitenstreifen geben, die bei viel Verkehr auch befahren werden können, so wie es heute bereits auf dem Abschnitt vom Autobahnkreuz Regensburg bis zum Tunnel Pfaffenstein gehandhabt wird. "Die Weiterführung der Verflechtungsstreifen zwischen Regensburg-Pfaffenstein bis Regensburg-Nord werden nach der Generalinstandsetzung den Verkehrsfluss weiter verbessern", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend.
Um den nötigen Raum im 880 Meter langen Tunnel zu gewinnen, werden beide Röhren "nacheinander aufgeweitet", heißt es in der Mitteilung weiter. Die Planer gehen davon aus, dass mit mindestens 13 Jahren Planungs- und Bauzeit gerechnet werden muss. "Die Chancen stehen gut, dass der Tunnel trotz seines baulichen Zustands bis zur Umsetzung verkehrssicher und offen bleiben kann", heißt es in der Mitteilung weiter. Würde die Ausbauvariante zu aktuellen Planungs- und Baupreisen umgesetzt, wäre mit Gesamtkosten von mindestens 140 Millionen Euro zu rechnen, meldet die Autobahn GmbH.
Der Pfaffensteiner Tunnel in seiner heutigen Form stammt aus den 1970er Jahren. Insbesondere müssen die Betoninnenschalen beider Tunnelröhren erneuert werden. Bislang wurden hierfür drei Varianten geprüft. "Ziel war es, eine Variante zu finden, die den Tunnel Pfaffenstein für die nächsten Jahrzehnte sicher macht, Verbesserungen für den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit auf der A 93 mit sich bringt und sich in einem realistischen Zeitrahmen planen und umsetzen lassen kann", erklärt das Betreiberunternehmen zum Hintergrund. Die nun bevorzugte Variante hat sich gegen drei weitere Ausbauarten durchgesetzt. Die sogenannte 0-Variante hätte vorgesehen, dass im Tunnel eine neue Betonhülle eingesetzt würde. Diese Bauweise ließe sich zwar schneller umsetzen, würde aber die Fahrbahn noch weiter verengen.
Die zweite verworfene Variante wäre ein Neubau inklusive neuer Bohrung durch den Berg und neuer Donaubrücke gewesen. Diese dritte Röhre hätte aber mindestens 22 Jahre Planungs- und Bauzeit benötigt und hätte zudem komplizierte Grundstückverhandlungen erfordert. Aus diesem Grund blieb als Kompromiss die nun gewählte Variante.
Die Autobahn Südbayern bereitet nun die Vergabe für die Fachplanungen vor. Darauf folgen in den kommenden Jahren immer tiefer gehende Planungsschritte durch Ingenieurbüros. So sollen bautechnische, geologische, naturschutzfachliche und vor allem auch die verkehrlichen Herausforderungen während der Umsetzung Schritt für Schritt vertieft untersucht werden.
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