Die Stadt Regensburg hat die kritische Marke gerissen: Nach Überschreitung des Signalwertes für die 7-Tages-Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner ergreift die Stadt Maßnahmen zur Eindämmung des lokalen Infektionsgeschehens. Der Wert war am Montag im Stadtgebiet bei 35,38 gelegen. Im Laufe des Dienstags sank der Wert zwar wieder auf 31,45 – dennoch entschied sich ein städtischer Krisenstab dafür, eine Reihe von Maßnahmen, die das Staatliche Gesundheitsamt Regensburg vorgeschlagen hatte, umzusetzen.
Nur noch öffentliche Treffen mit fünf Personen
Dazu gehört es, dass sich im öffentlichen Raum nur noch maximal fünf statt zehn Personen zusammen aufhalten dürfen. Das gilt auch für Gastronomiebetriebe. Ausgenommen sind mehrköpfige Familien, die in einem Haushalt leben. Für Privatveranstaltungen wie Hochzeiten und Vereinsversammlungen gilt eine Teilnehmerbegrenzung von 50 Personen in geschlossenen Räumen und 100 Personen unter freiem Himmel.
Zudem wird ein Verkaufsverbot alkoholischer To-Go-Getränke ab 22 Uhr angeordnet. Der Ausschank auf genehmigten Freisitzflächen bleibt davon unberührt. Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen in eine 14-tägige Quarantäne – wenn sie kein zweites, im Inland ausgestelltes Zeugnis über einen negativen Corona-Test vorlegen können, der am 5. bis 7. Tag nach der Einreise vorgenommen wurde.
Maske auch im Unterricht
Fest steht außerdem, dass alle Regensburger Schüler an weiterführenden Schulen wieder eine Maske auch an ihrem festen Sitzplatz tragen müssen. Eine Maskenpflicht für alle weiterführenden Schulen gilt in Bayern generell bei einer Überschreitung von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Für die Schüler ist das besonders bitter: Sie hatten gerade die zwei ersten Schulwochen nach den Sommerferien hinter sich, in denen eine Maskenpflicht für alle ab der fünften Klasse auch am Sitzplatz galt. Am Montag fiel diese Pflicht zum ersten Mal weg – die Regensburger Schüler müssen sich nun aber doch wieder daranhalten. Alle Maßnahmen gelten eine Woche lang bis 29. September, wie die städtische Pressestelle mitteilte.
"Die Stadt auf Nummer sicher"
„Die Stadt geht mit diesen Maßnahmen auf Nummer sicher“, erklärte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD). „Wir werden in enger Abstimmung mit unserem Gesundheitsamt nach einer Woche sehen, wie sich die Infektionszahlen entwickelt haben.“ Sie verwies darauf, dass sicher auch die gestiegene Zahl an Corona-Tests in den vergangenen Wochen dazu geführt habe, dass mehr Infektionen entdeckt wurden.
Bereits zum zweiten Mal musste am Montag das Testzentrum der Stadt Regensburg am Dultplatz vorzeitig am Nachmittag schließen. Die Testkapazität für 500 Personen war um 15.30 Uhr bereits ausgeschöpft. In dem Zentrum können sich Regensburger ohne Anmeldung kostenlos auf Corona testen lassen. Die Stadt Regensburg appelliert derweil an alle Bürger, sich an die „AHA“-Regeln zu halten: Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen.
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