Regensburg
17.06.2018 - 14:24 Uhr

Shakespeare im Park

In diesem Jahr sind einige Proben zu Shakespeares „Komödie der Irrungen“ im Regensburger Stadtpark im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Aber pünktlich zur Premiere hatte Petrus doch noch ein Einsehen und das Spektakel konnte im Trockenen über die Bühne gehen.

Selbst der Teufelsaustreiber Doktor Zwick (Robert Herrmanns) verzweifelt an der Kompliziertheit der Situation, in der sich unter anderem Antipholus von Ephesus (Michael Haake) befindet. Foto: Jochen Quast. Jochen Quast
Selbst der Teufelsaustreiber Doktor Zwick (Robert Herrmanns) verzweifelt an der Kompliziertheit der Situation, in der sich unter anderem Antipholus von Ephesus (Michael Haake) befindet. Foto: Jochen Quast.

Die Inszenierung des Shakespeare-Spezialisten Robin Telfer bietet einen unterhaltsamen Abend, der viele raffinierte und amüsante Details in den Bewegungsabläufen und der Gestik aufweist. Da will der Diener Dromio das Seil, mit dem sein Herr Antipholus gerade gefesselt wird, mit einem echten Fuchsschwanz durchsägen, statt mit der danach benannten Säge, da erscheint die Nonne aus der Klostergruft mit viel Aufsehen und Trockeneisnebel und da spricht der Teufelsaustreiber Doktor Zwick mit Rheinländer Dialekt.

Romantische Stimmung

Natürlich wird auch hier und da in die Klischeekiste der Comedy-Sparte gegriffen, aber das gehört zu einem solchen Spektakel durchaus dazu. Die unterhaltsame Regie von Robin Telfer wird durch die von der Renaissance, dem Orient und etwas moderner Abstraktion geprägten Kostüme von Dorit Lievenbrück angemessen ergänzt. Hinzu kommt – ebenfalls von Lievenbrück geschaffen – ein ansprechendes Bühnenbild, das unter anderem durch verschiebbare Wellenkulissen Aufmerksamkeit erregt. Zudem setzt die stimmungsvolle Beleuchtung von Wanja Ostrower das Geäst der alten Stadtparkbäume romantisch in Szene.

Die Rollen sind treffend besetzt, und so fällt es schwer, von den insgesamt 13 Bühnenakteuren einige herauszugreifen. Sehr ausdrucksstark agieren beispielsweise Michael Haake und Emery Escher als die beiden Zwillingsherren namens Antipholus. Eine mitreißende Partie liefert auch Frerk Brockmeyer als Dromio von Syrakus ab. Michael Heuberger glänzt als amüsant auftretende graue Eminenz in Form von Egeon, während Susanne Berckhemer überzeugend eine dem Nervenzusammenbruch nahe Adriana gibt.

Gut organisiert

Erwähnenswert ist bei dieser Produktion aber auch die hervorragend funktionierende Logistik auf dem Freiluftgelände, angefangen von der Absperrung über das gut organisierte Catering bis hin zu den sanitären Anlagen. Auch dafür sollte man hier ein paar Worte des Lobes übrig haben. Die empfehlenswerte Produktion steht am Theater Regensburg noch fast täglich bis 6. Juli auf dem Spielplan.

 
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