Wenn der Cantemus-Chor in Regensburg einen Trumpf in der Hand hat, dann ist es das Alter seiner Mitwirkenden. "Pünktchen und Anton" als Musical: Für die mit Begeisterung singenden Kinder war das ein wahres Geschenk. Und gleichermaßen fürs Publikum. Denn die Aufführung, mit dem sich der Cantemus-Chor im Rahmen seines Jahreskonzerts im Regensburger Audimax präsentierte, dürfte so manchen Profi vor Neid erblassen lassen.
Adrett gekleidet
Ein Pünktchen wie aus dem Bilderbuch - Clara Kneip war in dieser Rolle wirklich ein Volltreffer -, ein Anton, so glaubwürdig wie ihn nur ein Junge im Alter des Darstellers Paul Neppl geben kann, und ein munterer Trupp aus "Straßenkindern" im Hintergrund: Wenn es um ein Stück über junge Leute geht, kann der Cantemus-Chor aus dem Vollen schöpfen.
Als der Kinderchor, adrett in pastellfarbene Kleidchen, Knickerbocker und Kniestrümpfe gekleidet und die Kappen fesch auf dem Kopf, anstimmte: "Wenn es Nacht wird in Berlin, dann fängt das Leben an!", da hatte er eigentlich schon gewonnen. "Ob einer arm ist oder reich, das ist im Grunde völlig gleich, das ist nicht das worauf es ankommt", setzte beim Rührseligkeitsfaktor noch einen drauf. Vorher schon hatten die jungen Sänger aus voller Brust geschmettert: "Heute lachen wir, bis die Lachablösung kommt. Heute tanzen wir, bis der Tanzerknacker kommt."
Rührend kindlich einerseits, beeindruckend professionell andererseits: Das ist die Mischung, mit der Gesamtleiter Matthias Schlier das Publikum diesmal mit dem traditionellen Jahreskonzert begeisterte.
Ein Erfolgsgarant war dabei schon der Plot an sich. Erich Kästners "Pünktchen und Anton" zählt zu den erfolgreichsten Kinderbüchern überhaupt. Für die Inszenierung im Audimax wurde der Stoff knapp und eindrucksvoll aufs Pünktchen gebracht.
Beeindruckende Leistung
Für die gleichnamige Hauptdarstellerin dürfte die Aufführung nicht der Schlusspunkt ihrer schauspielerischen Karriere sein. "Mit den Darstellern beim Cantemus-Chor wird immer auch einzeln geprobt", heißt es vonseiten des Chores zur beeindruckenden Leistung von Clara Kneip. Und zwar "sehr professionell und gleichzeitig sehr entspannt, altersgemäß und wertschätzend".
Ein Rezept, das den Cantemus-Chor ein weiteres Mal als große Bereicherung im Regensburger Kulturleben darstellt. "Munter sein ohne Munterlass" - solch eine Truppe ist Trumpf. Sowohl für die Mitwirkenden selbst als auch fürs Publikum.
Liebe Frau Wolke, würden Sie sich bitte die Mühe machen, die Autoren des Stücks ausfindig zu machen und zu nennen? Ich vermute, dass Sie bei der Besprechung eines Theaterstücks den Autor oder die Autorin durchaus erwähnen würden, aber bei einem Musical scheint das nicht so wichtig zu sein. Schade. Ohne den Komponisten gäb's nämlich keinen Ton zu singen. Da mir das immer wieder auffällt, versuche ich, den Blick darauf zu lenken. Freundlichen Gruß, ein Musical-Fan
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