Die Kritik des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) am jüngsten Video-Auftritt des Youtubers Rezo hat für einige Diskussionen gesorgt. DJV-Vorsitzender Frank Überall hat sich inzwischen bei Rezo entschuldigt. "Da habe ich mich mit meiner zugespitzten Kritik vergaloppiert, sorry. Deine Medienkritik war mir persönlich in Teilen zu heftig, grundsätzlich wirfst Du aber auch viele wichtige Fragen auf. Vielleicht unterhalten wir uns darüber mal? Würde mich freuen", schrieb Überall auf Twitter.
Rezo reagierte umgehend: "Update: Der Vorsitzende hat sich entschuldigt, und damit ist diese Sache für mich erledigt. Da sollte jetzt auch niemand respektlos nachtreten." Die Reaktion habe ihn gefreut, sagte Überall der Deutschen Presse-Agentur. "Ich breche mir auch keinen Zacken aus der Krone, mich zu entschuldigen."
Rezo hatte als Gast beim Youtube-Kanal "Space Frogs" Aspekte einzelner Zeitungen gerügt. Der DJV hatte seine Äußerungen daraufhin kritisiert, die entsprechende Pressemitteilung kurz danach aber überraschend zurückgezogen. Die DJV-Kritik provozierte nicht zuletzt in den sozialen Medien Widerspruch. "Das hat in der Tat Diskussionen ausgelöst", sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner Mitte der Woche. Mit dem Ausmaß der Kritik habe der Verband nicht gerechnet. "Die Reaktionen sind alles andere als nett." Auch intern werde das Thema diskutiert, sagte Zörner, nicht zuletzt darüber, welche Konsequenzen daraus zu ziehen seien: "Dazu gehört, Themen sorgfältiger zu gewichten und sorgfältiger abzuwägen, ob wir uns äußern oder nicht."
Der DJV hatte das Zurückziehen der Pressemitteilung zu Rezo damit begründet, innerhalb des Verbandes gebe es unterschiedliche Einschätzungen dazu. DJV-Vorsitzender Überall hatte erklärt, er halte die "pauschale Diffamierung", dass Printmedien von gestern seien, nach wie vor für problematisch. Aber nicht alle im DJV hätten die Kritik Rezos als pauschale Diffamierung wahrgenommen. Rezo hatte in dem Video zum Beispiel gesagt: "Ich bin so froh, dass das kein Teil von meinem Leben ist, dass diese ganze Printwelt ganz fern von mir ist, Alter."
Unter anderem hatte Rezo sich die "Bild"-Zeitung vorgenommen. Dessen Kritik teile er natürlich nicht, twitterte "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. "Ich verstehe auch die Abfälligkeit gegenüber dem gedruckten Papier nicht, wo seit Jahrzehnten bis heute genau die Freiheit gelebt und verteidigt wird, die ihm seine Arbeit genauso ermöglicht wie allen Medien." Die scharfe Kritik des Journalistenverbandes daran halte er aber für komplett überzogen.













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