Regensburg ist nicht München. Und doch gehörte die größte Stadt der Oberpfalz 2017 - wenn auch knapp - ebenso zu den Städten, die zu hohe Stickstoffbelastungen aufwiesen. Nun ist Regensburg laut Umweltbundesamt wieder "unter den Strich" gerutscht, ebenso knapp. Alle Oberpfälzer Werte "passen" demnach.
Auch allgemein ist die städtische NO2-Belastung leicht rückläufig. Zu wenig für eine echte Trendwende, meinen viele. Die Maßnahmen greifen, behaupten andere. Und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zweifelt gar die Grenzwerte an sich an. Die "Obergrenze" anzuheben, dass eventuell sogar München in den grünen Bereich rutschen könnte, wäre aber blanke Ironie. Dieser Vorstoß zeigt, dass die Prämisse falsch ist. Vier Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft weniger und Regensburg ist im Soll? Oder Tiefenbach, dem ein Negativ-Rekord die Bilanz trübt? Nicht nur angesichts ihrer diskutablen Festlegung sollte es weniger um Grenzwerte gehen, sondern darum, Emissionen wie Stickoxide oder CO2, etwa durch Kohleverstromung, nachhaltig zu reduzieren.
Wenn Scheuer seine Blockadehaltung gegen Tempolimits oder Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Autos aufgeben und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorantreiben würde, bräuchte er keine "Wertediskussion" führen. Dann könnten alle Städter, auch die der kommenden Generationen, merklich aufatmen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.