Schwandorf
04.12.2019 - 17:02 Uhr

Bemerkenswerte Ansichten

Hubertus Meyer-Burckhardt stellt in Schwandorf sein Buch "Frauengeschichten" vor

Bemerkenswert und humorvoll erläuterte der Autor und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt in Schwandorf seine Ansichten zu und von Frauen. Bild: Gerhard Götz
Bemerkenswert und humorvoll erläuterte der Autor und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt in Schwandorf seine Ansichten zu und von Frauen.

Hubertus Meyer-Burckhardt ist kein Unbekannter: Seit vielen Jahren ist er Gastgeber der "NDR Talk Show" und seit 2014 hat er mit "Meyer-Burckhardts Frauengeschichten" seine eigene Radiosendung. Einige Gespräche hat er jetzt in seinem Buch "Frauengeschichten" veröffentlicht. Am Dienstag erzählte er daraus in der Schwandorfer Buchhandlung Rupprecht.

Im Untertitel äußert der Autor, wie er zu Frauen steht: "Was ich von starken Frauen gelernt habe" heißt das Buch im Untertitel. Für ihn bedeutet dies, dass Ansichten von Männern nicht mehr alleinige Geltung besitzen - auch wenn sich manche Männer damit kaum abfinden können. Meyer-Burckhardt erfreut die Gäste vom ersten Moment an mit seinen humorvollen Einschätzungen. So lautet die Kernfrage der Begegnung mit anderen Menschen: "Was bleibt von einer Person? Welche Funktionen prägen sie, welches Wesen ist nachdenkenswert? Begegnungen machen das Leben aus. Jeder Mensch ist ein 'Stern', das heißt er ist einzig. So ist jede Begegnung mit einem Menschen das Kennenlernen einer anderen Individualität."

Meyer-Burckhardt hat in den Sendungen vor allem deren persönliche Einstellungen zum Leben erfahren wollen. Dabei ist die Prominenz kaum interessant, wenn jedoch Vertrauen entstanden ist, kommen die Themen des jeweils individuellen Lebens zur Sprache. Und damit, meint der Fragende, erscheint die jeweilige Lebens-Gestaltung der Befragten als einzigartig und kostbar in ihrer Vielfältigkeit. Es geht um Frauen, die sich dem Leben mutig stellen und ihre Erfahrungen glaubhaft wiedergeben, meint der Autor.

So beispielsweise die Musikerin Ina Müller, die er nach ihrer Entwicklung in der Kindheit befragt und zu ihrer Sendung "Inas Nacht". Ein besonderer Gag gelingt Meyer-Burckhardt und Elke Heidenreich mit ihrer Darstellung der Bedeutung von Buchstabensuppe für die Entwicklung des Mädchens. Die Buchstaben eröffneten ihr die Welt des Schreibens, die sie laut Ansicht des immer nachfragenden Interviewers als Kosmos zum Vergnügen ihrer Leser über die Jahrzehnte erobert hat. Ein fundamentaler Gedanke betrifft außerdem den Unterschied: "Wer ist der wichtigste Mensch?" und "Was ist die wichtigste Begegnung?" Dabei wird festgestellt, dass eine Begegnung einmal stattfindet, ein Mensch aber dauerhaft existiert, man also beides unterschiedlich beurteilen muss. Zu Erika Pluhar bringt der Autor eine so knappe wie umfassende Aussage vor: "Sie sieht das Leben als Geschenk, auch wenn es einem nichts schenkt".

Intensiv wird in dem Buch mit Frauen gesprochen, deshalb auch die stimmige Quintessenz von Hubertus Meyer-Burckhardt: "Ich habe von den Frauen gelernt, dass sie sich als Person zeigen, nicht nur in ihrer jeweiligen beruflichen Funktion". So rät er: "Es gibt keine Alternative zum Optimismus. Schlechte Laune gehört verboten."

 
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