17.10.2018 - 20:18 Uhr

Seehofer und Söder - beide sollten die Konsequenzen ziehen

Die CSU fährt bei der Landtagswahl vor die Wand, und die beiden Männer am Steuer tun so, als wäre (fast) nichts gewesen. Dabei sollten beide ihren Hut nehmen. Ein Kommentar von Frank Stüdemann.

Kommentar von Frank Stüdemann
Ministerpräsident Markus Söder (links) und der CSU-Parteivorsitzende und Bundesinnenminister Horst Seehofer. Bild: Michael Kappeler/dpa
Ministerpräsident Markus Söder (links) und der CSU-Parteivorsitzende und Bundesinnenminister Horst Seehofer.

Wir hatten das schon mal: Die unverwundbare bayerische Volkspartei CSU verliert bei der Landtagswahl ihre bequeme absolute Mehrheit, Ministerpräsident und Parteichef schließen einen Rücktritt am Tag nach der Niederlage zunächst aus. Nur zwei Tage später fällt Günther Beckstein um, ein paar Wochen danach, auf einem Sonderparteitag, dann auch Erwin Huber. Der lachende Dritte damals: Horst Seehofer.

Zehn Jahre danach dürfte ihm das Lachen vergangen sein: Seine Partei hat noch schlechter abgeschnitten als 2008. Und wieder scheint niemand für das Desaster die Verantwortung übernehmen zu wollen - weder er noch Ministerpräsident Markus Söder. Dabei haben sie gemeinsam den Karren in den Dreck gefahren. Dass Söder knapp ein halbes Jahr vor der Wahl unbedingt noch in die Staatskanzlei wechseln wollte, war töricht. Hätte er Seehofer den Rest der Strecke allein bestreiten lassen, könnte er sich jetzt als Retter in der Not stilisieren. Und Seehofer hat mit seinen Berliner Kabinettsstückchen seiner wahlkämpfenden Partei massive Knüppel zwischen die Beine geworfen.

Die beiden christsozialen Alphatiere sollten es Huber und Beckstein gleichtun und nach der sich andeutenden bequemen Regierungsbildung mit den Freien Wählern den Weg frei machen. Beide müssen die Konsequenzen ziehen, oder sie haben das Ergebnis der Wahl nicht begriffen.

 
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