Wie das "Egerer Tagblatt" berichtet, hat sich am Wochenende in dem für die Öffentlichkeit teilweise zugänglichen Bergwerk Jeroným in der Region Sokolov ein tödliches Unglück ereignet. Nach Angaben von Michael Rund, dem Direktor des Museums in Sokolov, zu dem das Bergwerk Jeroným gehört, waren zwei Arbeiter der Baufirma, die das Bergwerk unterhält, dort am Freitag mit einer Vermessung beschäftigt, als der eine von ihnen von einer plötzlich auftretenden Wassersäule fortgerissen wurde. Sein Kollege konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Seit Freitag wurde mit zehn Einheiten der Integrierten Rettungsdienste das Wasser abgepumpt und nach dem Mann gesucht, beteiligt waren außerdem Einheiten des Bergrettungsdienstes sowie Spezialtaucher. Wie Martin Kasal, der Sprecher der Feuerwehr des Bezirks Karlsbad informierte, konnte der Vermisste am Samstag nur noch tot geborgen werden. "Wir wissen noch nicht genau, was passiert ist, aber offenbar hat sich während des Schmelzvorgangs irgendwo Wasser angesammelt, das in den Schacht gerollt ist. Einer der Arbeiter konnte sich befreien, der andere wurde wahrscheinlich vom Wasser mitgerissen", sagte Kasal am Freitag.
Die Grube Jeroným ist ein bedeutendes Bergbaudenkmal, das das Niveau des Bergbaus im 15. und 16. Jahrhundert belegt. Das Interesse der Bergleute richtete sich auf die Gewinnung von Zinnerz. Das Bergwerk wird derzeit einer umfangreichen und kostspieligen Rekonstruktion unterzogen. Das Gelände ist teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Der historische Tunnelkomplex ist Hunderte von Metern lang und viele Bereiche sind noch unerforscht. Die extremen Witterungsbedingungen der letzten Wochen mit einem heftigen Gewitter und anschließendem starken Frost haben möglicherweise die Stabilität der Tunnel untergraben.
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