Schließlich reklamieren nationale Amtsträger alle positiven Meldungen aus Brüssel nur zu gern für sich. Wenn's kritisch wird, zeigen sie mit dem Finger auf das angebliche EU-Bürokratiemonster.
Tatsächlich spricht auf den ersten Blick wenig gegen die Aufgabe des gescheiterten Rituals: Energie spart das Drehen am großen Zeiger kaum und der Bio-Rhythmus soll auch noch drunter leiden. Dennoch: Wer an einer Schraube dreht, die das Leben in 17 Ländern beeinflusst, sollte genauer hinschauen. Nicht von ungefähr kommen 3 Millionen der 4,6 Millionen Antworten der Online-Umfrage aus Deutschland.
Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde in San Sebastian oder in Brest die Wintersonne erst kurz vor 10 Uhr ihr müdes Haupt erheben. Wenn wichtige europäische Wirtschaftspartner bei ihrer jetzigen Normalzeit bleiben, würde sich der Zeitunterschied zu Deutschland auf zwei Stunden summieren.
In Europa drohe ein "Zeit-Fleckerl-Teppich", warnt Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) - sicher keiner, der Angst vor populistischen Entscheidungen hat. Deshalb: Lieber eine Stunde länger verhandeln, als künftig immer zwei Stunden hinterherzuhinken.
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