Er ist in Rostock aufgewachsen, lebte lange in Berlin und kam 2012 wegen der Landesgartenschau nach Tirschenreuth. Dort ist er nun persönlicher Referent des Bürgermeisters und Pressesprecher des Rathauses.
ONETZ: Der Oberpfälzer ist ein Grantler und Sturkopf. Stimmt’s?
Mirko Streich: Nein überhaupt nicht, das ist definitiv nur ein Vorurteil. Ich habe hier Menschen mit großen Herzen kennengelernt. Ich mag den Menschenschlag.
ONETZ: Mit welchen Vorurteilen und Erwartungen sind Sie in die Oberpfalz gekommen? Und wie lautet jetzt Ihr Fazit?
Ich hatte keine Vorurteile, ich habe auch wenig gewusst von der Oberpfalz. Ich wusste nur, dass es sie gibt als Teil von Bayern. In Tirschenreuth habe ich mich vom ersten Moment an wohlgefühlt. Ich hatte sofort ein richtig gutes Gefühl, dass sich dann zu einer Liebesbeziehung entwickelt hat. Hier habe ich meine Frau kennengelernt.
ONETZ: Spielen Sie oft mit dem Gedanken, in Ihre alte Heimat zurückzukehren? Wie oft fahren Sie tatsächlich zurück?
Nein, gar nicht. Ich bin hier fest verwurzelt, habe tolle Freunde. Mich zieht nichts mehr in die Großstadt. In Tirschenreuth hat man alles, was man sich wünschen kann. Ich fühle mich hier pudelwohl. Ich fahre nur noch ganz selten heim.
ONETZ: Was erzählen Sie dort von Ihrer neuen Heimat? Was würden Sie Ihren Verwandten oder Freunden zuerst zeigen, wenn die zu Besuch in die Oberpfalz kommen?
Ich schwärme und animiere alle, hier herzukommen. Ich erzähle, wie liebens- und lebenswert es hier ist. Meine Freunde kommen mich immer wieder besuchen. Dann zeige ich ihnen die Stadt Tirschenreuth, die aktuellen Baustellen, die viel über die Historie der Stadt sagen. Oder den Fischhofpark, den ich mitgestalten durfte. Die Wanderwege rund um Tirschenreuth, die Teufelsküche und die Himmelsleiter sind auch klasse.
ONETZ: Verstehen Sie Ihre Oberpfälzer Kollegen, wenn Sie mit ihm nach Feierabend ein Bier trinken?
Ja, ich verstehe sie. In seltenen Fällen muss ich einzelne Wörter nachfragen. Aber das müssen mitunter selbst gestandene Oberpfälzer, manche Wörter sind ja von Ort zu Ort verschieden. Das beruhigt mich. Ich mag die Sprache total.
ONETZ: Fühlen Sie sich bereits als Oberpfälzer?
Ich fühle mich bereits so, aber ein ganzer bin ich noch nicht. Ich bin ein halber Oberpfälzer.
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