Der US-Präsident lügt. Er lügt dreist und vorsätzlich, wenn er jetzt behauptet, er habe sich lediglich versprochen, als er in Helsinki vor laufenden Kameras verkündete, er glaube Wladimir Putin mehr als seinen eigenen Experten, wenn es um die mutmaßliche Einmischung der Russen in den US-Wahlkampf 2016 geht. Politiker wie Trump, die die Realität zu beugen versuchen, stellen nicht nur andere Politiker vor die schwere Frage, wie man mit ihnen umzugehen hat - die Nato-Partner der USA, allen voran Theresa May, können nach vergangener Woche ein Lied davon singen.
Auch den Medien fällt es immer schwerer, sachlich und nachrichtlich-nüchtern von Themen wie Trumps jüngsten Eskapaden zu berichten. Prominente Journalisten wie der "Spiegel Online"-Kolumnist Sascha Lobo fordern sogar, in solchen Fällen dürfe man subjektive Meinung und objektive Berichterstattung gar nicht voneinander trennen, um nicht ungefiltert die Botschaften von Populisten zu transportieren.
Gegen solch riskante Anwandlungen, die Grenzen zwischen Kommentierung und Bericht aufzuweichen, sehen sich vor allem die öffentlich-rechtlichen Medien als Bollwerk. Das Bundesverfassungsgericht hat ihnen in seinem Urteil zum Rundfunkbeitrag heute den Rücken gestärkt. Gut so. ARD, ZDF und alle Medien der Welt können Trumps Blabla-Blasen jedoch nicht allein zum Platzen bringen. Jeder mündige Mensch ist gefordert, um Politiker wie Trump zu entlarven.
18.07.2018 - 22:23 Uhr
Wie umgehen mit dem Irrsinn der Donald-Trump-Welt?
Kommentar von Frank Stüdemann
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.