Vohenstrauß
05.06.2025 - 17:40 Uhr

Enttäuschte Freunde: LTO-Förderverein löst sich auf

Ohne Landestheater auch keine Freunde des Landestheaters: Ende Juni wird sich der Förderverein auflösen. Zuvor gibt es noch eine bittere Stellungnahme der Verantwortlichen.

Der letzte Vorhang fällt jetzt auch für den Förderverein "Freunde des Landestheaters". Symbolbild: Marcus Brandt/dpa
Der letzte Vorhang fällt jetzt auch für den Förderverein "Freunde des Landestheaters".

Sollte es im Herbst tatsächlich zum Start eines "neuen LTO" kommen, dann ohne die "Freunde des Landestheaters Oberpfalz". Der Förderverein steht vor der Auflösung. Der Vorstand hat die letzte Mitgliederversammlung für 24. Juni angesetzt. Neben Berichten stehen dann nur die "Abstimmung über den Antrag der Vorstandschaft zur Auflösung des Vereins" und die Verwendung der verbleibenden Mittel auf der Tagesordnung.

Vorsitzender Heiner Reber war am Donnerstag nicht erreichbar. Weshalb der Verein mit der Auflösung nicht wartet, bis über die Neuaufstellung eines professionellen Theaterbetriebs entschieden ist, bleibt deshalb offen. Aus dem Schreiben an die Mitglieder spricht aber doch einiges an Enttäuschung und Frust über das "für uns völlig überraschende Aus für unser Landestheater".

Wütend und traurig

Der "schwarze Mittwoch, 30. April", habe die Freunde des Landestheaters kalt erwischt. "Wir sind sehr traurig und auch ein bisschen wütend, dass unser Theater damit Geschichte ist", heißt es in dem Schreiben. Der Schlag traf die Unterstützer wohl auch deshalb so hart, weil es lange nach einer Rettung für das LTO ausgesehen hatte, nachdem es im Herbst 2024 in die Insolvenz gerutscht war. Noch im April habe es "guten Kontakt" zum Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger und zur Kulturamtsleiterin der Stadt Weiden, Sabine Guhl, gegeben. Man habe "auf Vollzug für den Zweckverband gewartet, um noch konkreter in die Planungen für Catering und Support für das LTO einzusteigen".

Soweit kam es allerdings nicht, nachdem sich die kommunalen Träger für den angedachten Zweckverband gegen die Fortführung entschieden hatten. Das Aus Ende April kam wenige Wochen vor dem Start der Sommersaison, die mit einer Premiere in Sulzbach-Rosenberg eingeläutet werden sollte. Dort hätte am Originalschauplatz ein eigens für das LTO verfasstes Stück über die Geschichte der Maxhütte aufgeführt werden sollen. Ob es dieses Stück nun jemals zu sehen geben wird, ist offen.

Absage trotz Zusage

Die Entscheidung gegen die Fortführung kommt auch deshalb überraschend, weil die Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie die Städte Weiden und Kemnath an der Gründung des Zweckverbands festhalten. Auch weitere Zuschussgeber wie die Stadt Vohenstrauß, der Landkreis Schwandorf, Bezirk und Freistaat blieben bei ihren Zusagen.

Allerdings habe man sich dagegen entschieden, den Geschäftsbetrieb aus der insolventen Gesellschaft "unter Inkaufnahme aller möglicher bekannter und gegebenenfalls unbekannter Risiken auch finanzieller Art" zu übernehmen, hieß es damals in einer Erklärung aus dem Landratsamt in Neustadt auch im Namen der Stadt Weiden, bei der der geplante Zweckverband angesiedelt sein soll. Worin diese Risiken konkret bestanden hätten, blieb bis heute offen. Klar ist stattdessen, dass es einen Neuanfang ohne die bisher rund 20 Beschäftigten geben wird – und nun auch ohne den Förderverein der Freunde des LTO.

 
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