Weiden in der Oberpfalz
31.05.2019 - 12:52 Uhr

Alex ist Schlusslicht bei Pünktlichkeit

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hat die Pünktlichkeit der von ihr beauftragten Zuggesellschaften untersucht. Der Alex-Nord zwischen München und Hof sowie zwischen München und Pilsen ist darin das Schlusslicht.

Der Alex-Nord zwischen München und Hof ist oft nicht pünktlich unterwegs. Bild: Petra Hartl
Der Alex-Nord zwischen München und Hof ist oft nicht pünktlich unterwegs.

Der Alex-Nord schneidet bei der Studie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) schlecht ab. Im Jahr 2018 erreicht er nur eine Pünktlichkeit von 75,8 Prozent und ist damit Schlusslicht in Bayern. Als pünktlich gewertet werden Züge, die weniger als sechs Minuten Verspätung haben. Fast immer wie geplant ist die Bayerische Zugspitzbahn unterwegs (98,5 Prozent). Der bayerische Durchschnitt in Sachen Pünktlichkeit für Regional- und S-Bahnen liegt bei 92,7 Prozent. Dies teilte die BEG mit.

Bei den Zugausfällen sieht es nicht ganz so schlimm für den Alex-Nord aus: Nur 1,9 Prozent seiner Verbindungen sind im vergangenen Jahr ausgefallen. Spitzenreiter ist mit 7,7 Prozent der Alex-Süd, der südlich von München verkehrt. "Netze, in denen eine hohe Dichte an parallel verkehrenden Fern-, Regional- und Güterzügen herrscht, verzeichnen dagegen schlechtere Pünktlichkeitswerte", erklärt die BEG. Am besten schnitt der Fugger-Express ab (0,8 Prozent). Bayernweit sind 1,8 Prozent der Züge 2018 ausgefallen.

Die BEG bittet unpünktliche Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Kasse. Denn eine Mindestpünktlichkeit ist vertraglich festgelegt. Erreichen sie die nicht, werden Strafzahlungen, sogenannte Pönale, fällig. Wie hoch die Strafen sind, verrät die BEG auch auf Nachfrage nicht.

Weiden in der Oberpfalz24.04.2019

Schuld an den Verspätungen sind meistens "verkehrliche Durchführungen". In diese Kategorie fallen zum Beispiel personalbedingte Verspätungen, Haltezeitüberschreitungen oder Verspätungen bei der Bereitstellung der Züge, erklärt die BEG. Bei 29,3 Prozent sei dies der Fall. Weitere, weniger häufige Ursachen sind Probleme bei der Infrastruktur wie Störungen der Oberleitungen, von Bahnübergängen oder der Leit- und Sicherungstechnik, Probleme mit den Fahrzeugen, externe Einflüsse wie die Witterung oder behördliche Anordnungen und Bauarbeiten. Mit Abstand der Hauptgrund für Zugausfälle sind Bauarbeiten (54 Prozent), es folgen Probleme mit den Fahrzeugen, externe Einflüsse, Infrastruktur, sekundäre Ursachen, verkehrliche Durchführung.

Die Verkehrsunternehmen sind in den Bereichen "Fahrzeuge" und "Verkehrliche Durchführung" selbst verantwortlich und haben "in diesen Fällen somit die größten Einflussmöglichkeiten zur Verbesserung der Pünktlichkeit. Wir erwarten jedoch, dass sich die Verkehrsunternehmen auch für eine Verringerung der anderen Verspätungsursachen einsetzen", etwa gegenüber der Betriebe, die die Infrastruktur bereitstellen, teilt Wolfang Oeser, Pressesprecher der BEG mit, auf Anfrage mit.

Mit den Ergebnissen der Studie "geben wir uns aber keineswegs zufrieden", sagt Geschäftsführer Thomas Prechtl. "Die BEG dreht gemeinsam mit den von ihr beauftragten Verkehrsunternehmen bereits an vielen Stellschrauben, um die größtmögliche Pünktlichkeit im bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr sicherzustellen. Allerdings wird immer deutlicher, dass die Infrastruktur der maßgebliche limitierende Faktor ist." Deshalb habe die BEG den Infrastrukturbetreiber DB Netz bereits mehrfach aufgefordert, die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur zu verbessern.

 
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