Weiden in der Oberpfalz
26.09.2019 - 18:51 Uhr

Fest im Griff der Hormone

Männer weinen heimlich, brauchen viel Zärtlichkeit und sind so verletzlich - das ist zumindest die Meinung von Herbert Grönemeyer. Aber was macht denn den Mann letztlich zum Mann?

Der Chefarzt der Urologie am Klinikum Weiden, Professor Dr. Theodor Klotz. Bild: Gabi Schönberger
Der Chefarzt der Urologie am Klinikum Weiden, Professor Dr. Theodor Klotz.

Die Antwort, kurz und knapp: Hormone. Sie sorgen auch dafür, dass Frauen sich als Frauen wahrnehmen. Hormone haben also einen wesentlichen Einfluss auf das Leben von Frauen und Männern. Was sich noch alles dahinter verbirgt, das werden der Chefarzt der Urologie am Klinikum Weiden, Professor Dr. Theodor Klotz, und der Direktor der Frauenkliniken Amberg-Tirschenreuth-Weiden, Professor Dr. Anton Scharl, bei der NOGEM in ihrem Themenblock "Frauen- und Männergesundheit" am Sonntagvormittag genauer darstellen.

Denkt man an Hormone, dann ist in vielen Fällen auch der Weg zu den bekannten und oft gefürchteten "Wechseljahren" nicht mehr weit. "Diese werden ausgelöst durch ein Absinken der Östrogenproduktion mit den bekannten Folgen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder einem verlangsamten Stoffwechsel, was zur Gewichtszunahme führt. Aber auch das Risiko für Erkrankungen steigt an", erklärt Scharl. Dass Wechseljahre aber keine rein weibliche Erscheinung sind, weiß Professor Dr. Theodor Klotz - auch wenn hier eher von einem "partiellen Androgendefizit" zu sprechen ist.

Der Direktor der Frauenkliniken Amberg-Tirschenreuth-Weiden, Professor Dr. Anton Scharl. Archivbild: Petra Hartl
Der Direktor der Frauenkliniken Amberg-Tirschenreuth-Weiden, Professor Dr. Anton Scharl.

Bei Männern nimmt die Testosteron-Produktion bis zum 30. Lebensjahr zu und um das 40. Lebensjahr jährlich um ein bis zwei Prozent ab. "Viele Männer geraten dann auf dem eigentlichen Gipfel ihrer Schaffenskraft unter einen erheblichen Leidensdruck. Grund dafür ist der verringerte Hormonspiegel und die Symptome, die sich schleichend einstellen", so Klotz. "Viele Männer sehen in Gefühlsschwankungen, Mattigkeit, einer Gewichtszunahme oder auch Potenzstörungen eher Alterserscheinungen. Durch eine entsprechende Lebensführung kann das Risiko eines späteren Hormonmangelsyndroms aber minimiert werden", erklärt der Chefarzt der Urologie am Klinikum Weiden.

Bei Frauen zeigen sich - je nach Einsatz und Dauer der Östrogenbildung - unterschiedliche Auswirkungen und Risiken. "Je früher die Pubertät und je später die Wechseljahre einsetzen, desto höher steigt das Brustkrebsrisiko. Werden hingegen nur über kürzere Zeit Östrogene gebildet, liegt das Risiko für Osteoporose höher", erklärt Scharl.

Die zweite Nordoberpfälzer Gesundheitsmesse (NOGEM) findet am 28. und 29. September jeweils von 10 bis 17 Uhr in der Max-Reger-Halle Weiden statt. Mehr Infos zur Messe: www.nogem.de

 
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