Lumen Christi, das Licht Christi": Als kleiner Bub, als Ministrant, war es immer ein Gänsehautmoment, wenn sich nach diesem liturgischen Ruf in der Osternacht die Kirche nach und nach erhellte. Ausgehend von der Osterkerze wurden die Kerzen der Gottesdienstbesucher entzündet. Hunderte Lichter, Seit an Seit, eine beeindruckende Szenerie.
"Lumen Christi - Deo gratias": Es fällt in diesen Tagen, in denen das Coronavirus um die Welt schleicht, vieles verändert und einige Familien auch in bitteres Leid stürzt, nicht leicht zu danken. Zweifel kommen auf, auch bei vielen, die glauben, an welchen Gott auch immer: Warum lässt er das zu? Warum zerfurcht er unsere Gesellschaft? Warum entzieht er uns die wirtschaftliche Basis? Was haben wir all die Jahre falsch gemacht? Ist es gar eine Strafe? Es ist aber auch so, dass in Zeiten der Krise viele ihren Glauben wieder finden, beten. Ein Glauben, der Halt gibt, der Orientierung gibt, in einem Leben, das plötzlich so anders strukturiert ist und auch Angst macht. Die Kirchen lassen die Leute nicht allein. Es wird gestreamt, was das Zeug hält: Gottesdienste per Video ins Wohnzimmer. Was vor ein paar Tagen noch exotisch war, ist mittlerweile Standard.
"Lumen Christi": Gerade an Ostern, dem Fest des Lebens, ist heuer vieles erstarrt. Aber auch wenn die Tage in diesem Jahr anders ausfallen als sonst, sollten wir sie richtig feiern und genießen. Und die Osterkerze sollte in diesem Jahr nicht nur brennen, sie sollte leuchten wie noch nie.













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