Das Ausstellungskonzept, das der Künstler Udo Binder erdacht hat, verweist darauf, was für diese gelebte Einheit notwendig ist. Da braucht es einen genauen Blick auf die Lebensrealitäten des Einzelnen. Die Bereitschaft, zu verstehen, was da auf der Seite über dem Tellerrand war, ist und sein kann. Und: wie man diesen Rand immer wieder überwinden muss.
Wie sehr die Kunst dazu in der Lage ist, zeigen die Mitglieder des Oberpfälzer Kunstvereins, des Kunstvereins Weiden und des Kunstkellers Annaberg, die sich im Keramik-Museum zu einem Workshop getroffen haben. Man habe in diesem Kontext einladen wollen, Freiräume, Übergänge und Verbindungen zu suchen und zu finden, erklärt Irene Fritz. "Dabei musste nicht zwingend mit dem Werkstoff Ton oder Porzellan gearbeitet werden. Auch Zeichnung und Malerei, Neue Medien, Installation und Konzeptkunst bieten mögliche Zugänge zum Thema", so die Vorsitzende des Oberpfälzer Kunstvereins weiter.
Von der Porzellanmalerei über kreative Experimente mit Gieß- oder Formmasse bis zum Mosaik aus Porzellanscherben oder der Gestaltung freier Objekte sowie der Arbeit mit Fotografie oder moderner Bildbearbeitung sei alles möglich gewesen. "Das Motto ,Über den Tellerrand' konnte und sollte dabei auch seine im Wortspiel steckenden symbolischen, poetischen oder sozialkritischen Bezüge entfalten", so Fritz.
Und so entstanden im Workshop am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit Objekte, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Während einige Künstler mit der Zerbrechlichkeit des Werkstoffes Porzellan spielten, dekonstruierten ihn andere, um ihm gestalterisch eine neue Form zu geben. Andere Exponate spielten mit der Form des Tellers in unerwartete Materialien, wie beispielsweise handgeschöpftem Papier. Die Ausstellung ist bis 4. November im Internationalen Keramik-Museum zu sehen und wird auch beim Weidener "Kunstgenuss bis Mitternacht" am 26. Oktober ein Programmpunkt sein.
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