Weiden in der Oberpfalz
05.11.2024 - 14:18 Uhr

"Nie wieder ist jetzt": Zeitzeugengespräch bei der VHS Weiden

Holocaustüberlebende, eine der ersten weiblichen Landtagsabgeordneten, Europaparlamentarierin. Lilo Seibel-Emmerling hat ein beeindruckendes Leben gelebt. Und auch mit 92 hat sie noch viel zu sagen. Am Freitag kommt sie nach Weiden.

Lilo Seibel-Emmerling. Bild: Birgit Mair
Lilo Seibel-Emmerling.

Die Holocaust-Überlebende Lilo Seibel-Emmerling stellt bei der VHS in Weiden ihr Buch "Die letzten Zeuginnen und Zeugen" vor. Am Freitag, 8. November, berichtet die 92-Jährige ab 17 Uhr in Weiden mit Moderatorin Birgit Mair über ihr ereignisreiches Leben, das sie nach der Verfolgung durch die Nazis bis ins Europaparlament nach Brüssel führte.

Lilo Seibel-Emmerling kam als Lieselotte Sachs im oberschlesischen Leobschütz (später Głubczyce) zur Welt. Ihre Mutter kam aus einer katholischen Familie und war nach der Heirat mit Lilos Vater zum Judentum konvertiert. Nachdem Auswanderungspläne der Eltern gescheitert waren, zog die Familie nach Berlin und überlebte dort unter schwierigsten Bedingungen. Der Vater war in nationalsozialistischen Lagern gefangen, unter anderem im KZ Buchenwald. Er gründete nach Kriegsende in Berlin die pharmazeutische Fabrik „Sapax“.

Seine Lilo studierte Psychologie, Soziologie und Pädagogik an der Freien Universität Berlin. Später zog sie nach Nürnberg, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbringen würde.

Politisch fand Seibel-Emmerling Heimat in der SPD. Als sie 1966 in den Bayerischen Landtag einzog, war sie eine der wenigen Frauen in dem Gremium, in dem sie bis 1980 vertreten war. In zweiter Ehe heiratete sie den Künstler Alfred Emmerling. Bis 1989 war sie Europaabgeordnete.

Um dieses bemerkenswerte Leben geht es auch in ihrem Buch, das sie am Freitag in Weiden vorstellt. Das Werk trägt den Titel "Die letzten Zeuginnen und Zeugen". Der Vortrag trägt den Titel "Nie wieder ist jetzt". Er beginnt um 17 Uhr in der Aula der VHS in der Luitpoldstraße in Weiden.

 
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