Roboterassistierte Chirurgie ist zwar noch lange nicht in allen Bereichen Standard, nimmt aber kontinuierlich im Hinblick auf Qualitätsmerkmale moderner OP-Zentren an Bedeutung zu. Das Klinikum Weiden erhöht für seine Patienten mit der Einführung der OP-Robotik das Angebot an operativen Behandlungsmöglichkeiten deutlich. Für die Patienten bedeutet das: noch präzisere Eingriffe mit weniger Blutverlust und häufig auch weniger Schmerzen. Seit einigen Monaten ist nun der OP-Roboter "Da Vinci Xi" im Einsatz - die erste Bilanz fällt mehr als positiv aus.
Das OP-Roboter-System "Da Vinci Xi" setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: einem Stativ mit vier Armen und integrierter hochauflösender 3-D-Kamera, an denen die benötigten Instrumente befestigt werden können, einem Videoturm zur Verarbeitung der Bildinformationen und einer Kontrollkonsole, über die der Operateur die Instrumente und Arme höchstpräzise steuern kann. "Das System kombiniert die Vorteile der offenen Chirurgie mit denen der minimal-invasiven Chirurgie. Das bedeutet, dass Operationen noch genauer durchgeführt werden können und Patienten sich dadurch schneller erholen", betonen Professor Dr. Dr. Thomas Bschleipfer, Professor Dr. Theodor Klotz (Chefärzte der Klinik für Urologie), Professor Dr. Karl-Heinz Dietl (Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie) und Dr. Martin Sonnek (Oberarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie). Sie führen am Klinikum Weiden derzeit die Operationen mit dem "Da Vinci"-System durch. "Auch wenn es OP-Roboter heißt: Es steuert noch immer ein Mensch. Aber das System entlastet den Operateur enorm und bietet das bestmögliche Ergebnis - ein klarer Mehrwert für alle."
Das System muss dabei als verlängerter Arm des Operateurs verstanden werden.
Durch eine zehnfache Vergrößerung und eine 3-D-Ansicht an der Kontrollkonsole hat der Operateur dabei genau das im Blick, was nötig ist, um Schnitte zu setzen oder Nähte anzubringen - nur eben präziser und genauer als es mit anderen OP-Methoden möglich wäre. Weil das "Da Vinci"-System ein hochtechnisches Werkzeug für den Operateur ist, muss der Einsatz entsprechend gelernt werden - so auch am Klinikum Weiden. Der Schulungsaufwand dafür betrug rund ein halbes Jahr: Mehrere Monate wurden Übungsszenarien mit dem Gerät absolviert, Abläufe in Schulungszentren in Frankreich und Belgien einstudiert und bereits mit dem System vertraute Operateure in deren Kliniken, zum Beispiel in Worms oder Stuttgart, besucht und dort neues Wissen angeeignet. Doch nicht nur die Ärzte, sondern auch die Pflege war gefordert, sich mit dem neuen System vertraut zu machen.
"Mit Da Vinci Xi und den bestehenden Möglichkeiten bewegen wir uns teilweise auf einem höheren Niveau als manche Universitätskliniken", bestätigen die vier Operateure am Klinikum Weiden. Professor Dr. Karl-Heinz Dietl stellt das System bei der Nordoberpfälzer Gesundheitsmesse in seinem Vortrag am Samstagvormittag vor.
NOGEM
Die zweite Nordoberpfälzer Gesundheitsmesse (NOGEM) findet am 28. und 29. September jeweils von 10 bis 17 Uhr in der Max-Reger-Halle Weiden statt. www.nogem.de
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