Eine Stimme, eine Gitarre (ja, wirklich nur eine) und etwas Technik – mehr muss gar nicht sein. Zumindest wenn Benni Benson auf der Bühne steht. Ihm gelingt am Donnerstagabend ein beeindruckendes Konzert bei der „Klein & Kunst“-Reihe in der Max-Reger-Halle. Mit seinen Liedern und Texten gelingt es dem Liedermacher aus Augsburg die Besucher einerseits in eine andächtige Zuhör-Trance zu versetzen, andererseits aber auch hellauf zu begeistern. Ein Liedermacher, den man gerne live erlebt und bei dem man sich wohlfühlt.
Filigran zupft und streichelt Benson die Saiten, erzeugt auf diese Art wohlklingende Gitarrenmusik. Er scheut sich aber auch nicht vor kraftvollen Gitarren-Akzenten. Und fügt damit den starken Texten den passenden – man würde wohl auf neudeutsch „folkigen“ sagen - Instrumental-Rahmen hinzu. Benson ist – trotz des jungen Alters - ein „Liedermacher der guten alten Schule“: Texte mit Lyrik und Poesie, die in der schnelllebigen Zeit heute selten zu finden sind. Die Bühnenperformance Bensons ist völlig unspektakulär, völlig unaufgeregt, dafür intim und atmosphärisch dicht.
„Heute wird sich was verändern“ – ein Lied, das klar macht, dass es Sinnvolleres im Leben gibt als Netflix-Serien anzuschauen, das Urlaubslied „Hier und da“ oder einfach der Song „Der schönste Finger“ (gemeint ist natürlich der multifunktional einsetzbare Mittelfinger): Da vereinen sich Melancholie und Lebensfreude, Spaß am Leben und weniger schöne Momente. Er singt über die Liebe, von Gefühlen, von Emotionen. Mal über die eigenen, mal von denen anderer. Mit seiner durch und durch sympathischen Art findet er den direkten Weg in die Ohren und Herzen der Zuhörer.
Zwischen den Liedern ist Benson auch ein Geschichtenerzähler par excellence: Er plaudert über das nicht immer konfliktfreie Verhältnis zwischen Vater und Sohn, berichtet vom eigenen Nachwuchs und kann auch Interessantes zum zahnärztlichen Thema Wurzelspitzenresektion beitragen. Und ein kleines Bisschen kann man auch heraushören, wo die musikalischen Vorbilder Bensons liegen, wenn er in einen eigenen Song Sequenzen von James Blunt, Rio Reiser und Reinhard Mey einfließen lässt. Langer Applaus für einen gelungen Abend.
Liedermacher Benni Benson bei "Klein&Kunst".
Bild: stg
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