Weiden in der Oberpfalz
16.04.2019 - 17:25 Uhr

Auf der Suche nach den neuen Standards: Jamie Safts „New Standard Trio“ beim Jazz-Zirkel

Sie sind normalerweise auf den großen Festivalbühnen der Metropolen daheim. Am 27.April kann man das "New Standard Trio" hautnah im Bistrot Paris erleben. Musik ohne stilistische Grenzen ist angesagt.

Von den Bühnen der Metropolen direkt ins Bistrot Paris nach Weiden: Das „New Standard Trio“ mit Bobby Previte (Schlagzeug), Steve Swallow (Elektrobass) und Jamie Saft (Hammondorgel und Klavier) gastiert am 27. April beim Jazz-Zirkel-Weiden. Bild: exb
Von den Bühnen der Metropolen direkt ins Bistrot Paris nach Weiden: Das „New Standard Trio“ mit Bobby Previte (Schlagzeug), Steve Swallow (Elektrobass) und Jamie Saft (Hammondorgel und Klavier) gastiert am 27. April beim Jazz-Zirkel-Weiden.
Das „New Standard Trio“ mit Bobby Previte (Schlagzeug), Jamie Saft (Hammondorgel und Klavier) und Steve Swallow (Elektrobass) Bild: exb
Das „New Standard Trio“ mit Bobby Previte (Schlagzeug), Jamie Saft (Hammondorgel und Klavier) und Steve Swallow (Elektrobass)

Oper, Folk, Heavy Metal, Jazz – der stilistisch äußerst breit aufgestellte Pianist und Organist Jamie Saft spielt seit Mitte der 1990er Jahre als Sideman und unter eigenem Namen in der New Yorker Downtown-Szene. 2014 gründete der in Queens geborene Musiker sein Jazztrio mit dem renommierten, melodiös spielenden Schlagzeuger Bobby Previte und der lebenden Jazz-Legende Steve Swallow am E-Bass. Jamie Safts Kompositionen sind dabei von Musikern wie Horace Silver, Jimmy Smith oder Joe Zawinul genauso beeinflusst wie von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit John Zorn, dem Grandseigneur der New Yorker Avantgarde. Daneben vertreibt er sein eigenes Plattenlabel „Veal Records“ und tritt als Komponist für Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung.

„Der Begriff „Standards“ umfasst für mich ein weites Feld: Alles von den traditionellen Jazz Standards, Broadway-Melodien, ebenso wie die großartigen Kompositionen aus der Welt des Jazz, aber auch die populäre Musik meiner Jugend - ZZ Top, Joni Mitchell, Bob Dylan oder Stevie Wonder”, betont der Mann mit dem Rauschebart. In letzter Zeit hat er sich dabei immer mehr auf die Hammondorgel konzentriert, wobei er sich allerdings von seinen Vorgängern wie Jimmy Smith deutlich absetzt. Seine Spielweise ist umfassender, der Dialog mit seinen Mitstreitern steht im Mittelpunkt und gelegentlich schreckt er auch vor Synthesizern und elektronischen Hilfsmitteln nicht zurück.

„Es ist immer wieder ein Privileg und eine Freude mit Meistern wie Steve Swallow und Bobby Previte spielen zu dürfen“, beteuert Saft. „Der Sound der Hammondorgel harmoniert perfekt mit Steves phantastischen Bassklängen und Bobbies einzigartiger, melodiöser Spielweise auf dem Schlagzeug.“

Ein lebende Legende ist Steve Swallow, geboren 1940 in New York City und dreißig Jahre älter als Saft. Er spielte auch schon Dixieland mit Pee Wee Russel und Buck Clayton, ehe er sich zusammen mit Paul Bley und Jimmy Giuffre dem modernen Jazz verschrieb. Er arbeitete mit Stan Getz, Chick Corea, Clark Terry, Gary Burton und zahllosen anderen Ikonen des Jazz zusammen, sein Bass ist auf hunderten von Tonträgern zu hören.

1970 wechselte Steve Swallow von Kontrabass zum Elektrobass, auf dem er bis heute stilbildend ist und über lange Jahre hinweg alle Jazz Umfragen anführte. Neue Maßstäbe im Zusammenspiel setzten auch die Tourneen mit Carla Bley und Andy Sheppard. Mit dem Schlagzeuger Bobby Previte verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

Bobby Previte ist nicht nur ein feinfühliger, melodisch denkender Schlagzeuger, sondern auch ein renommierter Komponist der sich besonders der Verschmelzung von komponierter und improvisierter Musik widmet. „Ich höre sofort die Arrangements in mir, wenn ein neues Stück vor mir liegt“, sagt er. „Da gibt es keine langen Diskussionen, wir sind ein eingeschworenes Team. Jamie bringt die Stücke und ich mische mich sofort ein. So entsteht ständig etwas Neues“.

Das Konzert mit Jamie Safts „New Standard Trio“ findet am Samstag, 27.April um 20 Uhr im „Bistrot Paris“ (Sebastianstraße 2) statt.

Karten beim NT/AZ/SRZ-Ticketservice unter Telefon 0961/85-550, 09621/306-230 oder 09661/8729-0, www.nt-ticket.de und Abendkasse.

 
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