Das Programm hat das Organisationsteam mit Sabine Guhl und Ruth Neumann von der Regionalbibliothek sowie den Buchhändlerinnen Alexandra Stangl und Maria Rupprecht, erarbeitet. Vorgestellt wird es am Freitagmorgen in der Regionalbibliothek in Anwesenheit von Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. „Wir wollen den Genuss von Literatur und Lesen in die Bevölkerung tragen“, stellt Guhl fest. Auch Weidens Oberbürgermeister Seggewiß würdigt das Gesamtprogramm der Literaturtage: „Damit werden wir auch im überregionalen Wettbewerb wahrgenommen!“
Der Auftakt am Sonntag, 31. März (20 Uhr), in der Max-Reger-Halle steht unter der Überschrift „Amore, Amore – Die schönsten italienischen Geschichte der Liebe und Canzoni d’Amore“, präsentiert von Reinhold Joppich (Rezitation) und Mario Di Leo (Gitarre und Gesang). In den Liebesgeschichten und -liedern, die die beiden versammelt haben, kommt jede Spielart von „Amore“ zum Zug: Ihre Anthologie enthält Erzählungen von Umberto Eco, Andrea Camilleri, Italo Calvino, Franca Magnani, Ermanno Cavazzoni, Alberto Moravia, Elsa Morante und vielen anderen mehr. Zahlreiche canzoni d‘amore besingen zudem die Liebe aufs Wunderbarste und Wehmütigste.
Am Montag, 1. April (20 Uhr), wird Johannes Kirchberg in der Regionalbibliothek erwartet. In seinem Programm „Heute zwischen gestern und morgen“ dreht sich alles um Chansons, Schnipsel, Texte und Couplets von Kurt Tucholsky. Kirchberg singt Tucholsky, er spielt und rezitiert ihn. Mit charmanter Leichtigkeit entführt er in Tucholskys Sicht auf die Welt, erzählt von seinen Reisen, seinen Liebschaften, von Rezepten gegen die Grippe, von Europa und von Politik. Und er präsentiert Tucholskys - in Zusammenarbeit mit der Kulturbühne - scharfzüngigen Humor.
Weiter geht es am Dienstag, 2. April (20 Uhr), im Vereinsheim „Almrausch“ mit einer Lesung von Harald Grill aus seinem neuen Buch „Hinter drei Sonnenaufgängen eine andere Welt. Streifzüge durch den Balkan, von Rumänien über Bulgarien nach Odessa“. Ein Vierteljahr lang war Grill dort unterwegs, kreuz und quer mit dem Auto, mit Zügen, Bussen, Schiffen und zwischendurch auch zu Fuß. Dabei besuchte er Dörfer und Städte in ihrem Nebeneinander von archaischen Lebensformen und High-Tech-Zeitalter, von Armut und Reichtum. Gespräche mit Einheimischen waren ihm wichtiger als Sehenswürdigkeiten. So begegnete er Land und Leuten ohne Vorbehalt und ohne Sentimentalität, denn sie gehören zur großen europäischen Erzählung von Völkervielfalt und Toleranz.
Spannung verspricht die Lesung des griechischen Autors Petros Markaris am Mittwoch, 3. April (20 Uhr), in der Sparkasse Oberpfalz Nord. Er stellt seinen neuen Krimi „Drei Grazien. Ein Fall für Kostas Charitos“ vor. Der 82-Jährige gehört zu den Autoren, die das Genre Kriminalroman gezielt einsetzen, um gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu beleuchten. Das neue Buch führt den Leser einmal mehr in die griechische Misere mit Blick auf die Hochschulen, die unter den Folgen der Finanzkrise in Griechenland leiden.
Tradition bei den Literaturtagen hat der Poetry-Slam in der Tiefgarage des City Center: Moderiert von Felix Römer, steht dieser am Freitag, 5. April (20 Uhr), auf dem Programm: Es treffen sich Deutschlands beste „Slammer“ zum Wettbewerb. Mit seinem großen Gerhart-Hauptmann-Roman „Wiesenstein“ wird am Samstag, 6. April (20 Uhr), Hans Pleschinski in der Buchhandlung Rupprecht erwartet. Der Autor erzählt darin erschütternd und farbig, episodenreich und spannend vom großen Gerhart Hauptmann, von Liebe und Hoffnung, Verzweiflung und Angst. Er erzählt vom Ende des Krieges, dem Verlust von Heimat, von der großen Flucht, vergegenwärtigt das Werk Gerhart Hauptmanns auch mit unbekannten Tagebuchnotizen.
Ein weiterer Bestseller-Autor wird am Sonntag, 7. April (20 Uhr), in der Buchhandlung Stangl & Taubald erwartet: Timur Vermes, dessen Debütroman „Er ist wieder da“ 2012 für viel Furore sorgte, stellt seine neue Gesellschaftssatire „Die Hungrigen und die Satten“ vor - aktuell, radikal, beklemmend und komisch zugleich. Den Schlusspunkt der Weidener Literaturtage setzt am Dienstag, 16. April (20 Uhr), im Neue Welt Kino-Center der bekannte Schauspieler Walter Sittler mit dem Programm „Ich bin immer noch da – eine Hommage an Dieter Hildebrandt“.
Als Hildebrandt 2013 starb, lag noch ein ganzes, fertiges Programm da, das er als Abschied geplant hatte. Es erschien in Buchform als „Letzte Zugabe“ und Walter Sittler las es als Hörbuch ein. Quer durch die Republik hat Sittler mit seiner Darbietung der Pointen Hildebrandts Beifallstürme und euphorische Kritiken en masse gesammelt. Und da die Hildebrandtschen Texte aus 60 Jahren nicht nur ein steter Quell der Freude, sondern geradezu verblüffend weitsichtig und von einer Zeitlosigkeit ohnegleichen sind, wird das Programm unter dem Titel „Ich bin immer noch da!“ erweitert und fortgesetzt.
Beibehalten wird im Programm das lesepädagogische Konzept: So gibt es alleine 25 Lesungen in Schulen mit Autoren wie Christian Seltmann, Christian Tielmann, Frank Maria Reifenberg und Tania Witte. Und bereits seit ab 25. Februar läuft das Grund- und Mittelschulprojekt „SOS – Regibert braucht Hilfe“, in dem bis Anfang April auf besondere Art und Weise Kinder und Jugendliche der Spaß am Lesen vermittelt werden soll.
Karten beim NT/AZ/SRZ-Ticketservice unter Telefon 0961/85-550, 09621/306-230 oder 09661/87290, www.nt-ticket.de und an der Abendkasse
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