"Die Chancen für arbeitslose Personen sind immer noch gut, zeitnah eine neue Stelle zu finden. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die flexibel und mobil sind", äußert sich Thomas Würdinger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Weiden, im Monatsbericht für April. 4744 Personen waren arbeitslos, 5,9 Prozent weniger als im Vormonat. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt allerdings einen Zuwachs um 208 Personen. "Eine Prognose für die kommenden Monate ist schwierig. Die wirtschaftliche Lage trübt sich ein, auch wenn sich dies in den Zahlen noch nicht vollends wiederspiegelt. Einzelne Betriebe melden deutliche Auftragsrückgänge", sagt Würdinger.
2623 Männer und 2121 Frauen waren im April auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Um 6,9 Prozent oder 146 Personen sank die Gruppe der älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren auf 1973 Personen.
In der Stadt Weiden sank die Zahl der arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vormonat auf 1424 Männer und Frauen. Die Arbeitslosenquote sank von März um 0,4 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent im April. Die Agentur für Arbeit stand für 554 Menschen mit Wohnsitz in Weiden als erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt zur Verfügung. Das Jobcenter Weiden-Neustadt war für 870 erwerbslose Männer und Frauen zuständig. 3008 offene Arbeitsstellen waren gemeldet. Arbeitgeber meldeten mit 402 neuen Arbeitsstellen etwas weniger als ein Jahr zuvor. Ein Großteil davon erfordert ein hohes Maß an fachlicher Qualifikation, teilt die Arbeitsagentur mit.
1366 Ausbildungsplätze unbesetzt
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Im April waren 2282 Personen im Bereich der Arbeitslosenversicherung gemeldet, 220 Menschen mehr als im Vorjahresmonat. Im April waren die Jobcenter Weiden-Neustadt und Tirschenreuth für 2462 arbeitslose Menschen zuständig (-0,5 Prozent).
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden 1014 Bewerber für Berufsausbildungsstellen (+9 Prozent). Zugleich gab es 2441 Meldungen für Berufsausbildungsstellen (+3 Prozent). Ende April waren 409 Bewerber noch unversorgt und 1366 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber.
Neu: Ausbildungsplatzgarantie
Neuigkeiten gibt es zum Aus- und Weiterbildungsgesetz. Zum 1. April 2024 traten Neuregelungen des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (AWBG) in Kraft. Zentrale Inhalte sind neben der Reform der Weiterbildungsförderung Beschäftigter und der Einführung eines Qualifizierungsgeldes auch die Ausbildungsgarantie.
Ziel sei es, so Würdiger, allen jungen Menschen ohne Berufsabschluss den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Ausbildung zu ermöglichen. Die Ausbildungsgarantie ist dabei kein singuläres Stellenangebot, sondern setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Sie umfasst Beratungs- und Unterstützungsangebote, angefangen bei der beruflichen Orientierung und Beratung, bis zu Hilfen bei der Aufnahme und für den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung.
Neu ab 1. April 2024: Praktikum zur Berufsorientierung, Mobilitätszuschuss und Anpassungen bei der Einstiegsqualifizierung. Ab April fördern Agenturen für Arbeit und Jobcenter Praktika zur Berufsorientierung in Betrieben. Neu ist auch, dass Einstiegsqualifizierungen nun in Teilzeit absolviert werden können und die Mindestdauer von sechs auf vier Monate verkürzt wird. So können mehr Jugendliche und Betriebe die Einstiegsqualifizierung nutzen, beispielsweise auch
mehr Menschen mit Behinderungen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.