Wunsiedel
31.07.2019 - 14:49 Uhr

„Burli“ strahlt noch

Erste Allgemeine Verunsicherung begeisterte auf der Luisenburg

Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg. Bild: stg
Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg.
Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg. Bild: stg
Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg.
Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg. Bild: stg
Mit ihrer Abschiedsshow "1000 Jahre EAV..." begeisterten die Austria-Rocker am Montagabend auf der ausverkauften Luisenburg.

Liegt’s daran, dass die Österreicher nach über 40 Jahren endgültig aufhören wollen? Und daran, dass viele der Zuschauer mit den Liedern der Ersten Allgemeinen Verunsicherung älter geworden sind und jetzt etwas Wehmut spüren? Fakt ist, dass die Besucher in der ausverkauften Luisenburg am Montagabend vollends begeistert sind von dem, was die EAV dort zwei Stunden lang auf der Bühne abliefert.

„1000 Jahre EAV – Die Abschiedstour“ ist das Programm überschrieben und die Akteure auf der Bühne packen so ziemlich alles aus, mit dem sie in den vergangenen vier Jahrzehnten Erfolg hatten. Und im Unterschied zum 2017er-Auftritt ist in diesem Jahr neben Klaus Eberhartinger auch EAV-Gründer Thomas Spitzer dabei. Der „Sandlerkönig Eberhard“ gibt sich genauso die Ehre wie der biedere Herr Meier, der in Thailand zum „Samurai“ mutiert. Der „Märchenprinz“ legt sich in der Disco nach wie vor mit dem „Furchenadel“ an und auch das „Burli“ besitzt noch immense Strahlkraft.

Fliegende Kostümwechsel, viele Slapstick-Einladen, aber auch in Liedern verpackte deutliche Kritik an gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zeichnen die Österreicher auch an diesem Abend aus, die schon immer viel mehr waren als nur eine Ösi-Blödeltruppe: Das Entenhausen übern Teich habe sich einen Donald zum Präsidenten gewählt, der nun den Horror-Clown am roten Knopf gebe, in Europa würden alle die, die immer Solidarität einfordern und bekommen haben, diese beim Thema Asyl und Flüchtlinge ganz schnell vergessen. Und das fast 35 Jahre alte Lied „Geld oder Leben“ kommt wie eine musikalische Kapitalismus-Kritik daher, die erst gestern geschrieben worden wäre.

Machen die Österreicher mit dem Aufhören zum Jahresende wirklich ernst, dann dürfte dies einer der letzten Auftritte in Deutschland gewesen sein: Hoffentlich überlegen sie es sich doch noch anders. Denn der Verlust für die deutschsprachige Musikwelt wäre immens.

 
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