Johanna, Sandy und Viola werden wohl die Luisenburg-Saison im kommenden Jahr prägen: Drei Frauen, die in drei Eigenproduktionen der Festspiele jeweils die Hauptrolle spielen. Eine andere Frau - nämlich Birgit (Simmler) - sorgt dafür, dass sie auf die Felsenbühne kommen. "Geschlechterrollen ist das Hauptthema", sagt die künstlerische Leiter bei der Programm-Vorstellung.
Kult-Stück und Musical
Eröffnet wird die Abendspielzeit 2019 mit dem Epos und Historienpanorama "Die Päpstin"von Susanne F. Wolf nach dem Weltbestseller von Donna W. Cross. Die Regie wird Birgit Simmler selbst übernehmen. Im Zentrum steht Johanna, die schließlich bis zum Papst aufsteigt. Auf der mehrfach oscarprämierten gleichnamigen Film-Vorlage basiert das Stück "Shakespeare in Love", bearbeitet von Lee Hall, ins Deutsche übertragen von Corinna Brocher. Die fiktive Geschichte um den Autor Shakespeare und sein Theater und seine Liebe zu Viola ist eine Liebeskomödie, die ein klassisches Thema aufgreift und es äußerst unterhaltsam schildert - und erklärt, warum "Romeo und Julia" so heißt wie es heißt. Auch das Musical kommt in der nächsten Saison wieder zu seinem Recht: Freuen dürfen sich die Besucher auf das Kult-Stück "Grease", dessen Verfilmung mit John Travolta als Danny und Olivia Newton-John als Sandy noch heute legendär ist - schon allein wegen des Titels "You're the one that I want". Und im Familienstück wird es ebenfalls musikalisch, denn hier steht in deutschsprachiger Erstaufführung das Musical "Madagascar"auf dem Spielplan, basierend auf dem gleichnamigen Dreamworks-Film. Die Besucher dürfen sich freuen auf Zebra Marty, Nilpferd Gloria, Giraffe Melman und viele Bekannte mehr.
Birgit Simmler, Luisenburg-Verwaltungsleiter Harald Benz sowie Bürgermeister Karl-Willi Beck sind entspannt, alle Premieren der Eigenproduktionen sind über die Bühne gebracht wurden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Wir haben aktuell ziemlich genau 138 000 Tickets verkauft", sagt Benz. Damit liege man schon jetzt beim Ergebnis der gesamten vergangenen Saison. Für Simmler seien die vergangenen Monate auch mit "Lernerlebnissen" verbunden gewesen. Natürlich habe sie die teils harte Kritik an ihrer Inszenierung von "Andreas Hofer" schon getroffen, aber dem müsse man sich auch stellen: "Und ich setze mich damit auch auseinander!" Das extrem positive Feedback von Autor Felix Mitterer sei, sagt Simmler, "Balsam auf meine gequälte Seele" gewesen.
Wieder Oper und Operette
Mit Elan geht die Leiterin an die neuen Aufgaben: Noch im Entstehen ist das Stück mit dem Arbeitstitel "Zucker"von Birgit Simmler und Paul Graham Brown. Angesiedelt im Jahr 1810 zur Zeit Napoleons, wird ein regionaler Stoff aufgegriffen und das Stück spielt in Wunsiedel. Im Zentrum steht ein grenzüberschreitender Schmugglerring für den Kaviar des 19. Jahrhunderts - eben Zucker. "Das ist neu und wird ein Experiment", kündigt Simmler an. Insgesamt sind drei Aufführungen Mitte August angesetzt. Eine ganz besondere Premiere wird die Koproduktion der Luisenburg-Festspiele mit dem Theater Wasserburg, den Stelzern aus Landsberg am Lech sowie Familie Frank vom "Circus Boldini": Auf dem Spielplan steht "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui"von Bertolt Brecht. Die Gangster werden auf Stelzen dargestellt, die Frauengestalten auf artistische Art und Weise - und alles wird im Zirkuszelt dargeboten. Dies wird aufgebaut entweder auf dem Burgermühlweiher-Platz oder neben der "Talstation". Vorgesehen sind sieben Vorstellungen innerhalb von zehn Tagen.
Auch Oper und Operette behalten 2019 ihren festen Platz. Zu Gastspielen werden die Operettenbühne Wien mit "Ein Walzertraum"von Oskar Strauss sowie die Landesbühnen Sachsen mit Ludwig van Beethovens einziger Oper "Fidelio"erwartet. Darüber hinaus wird es auch wieder Veranstaltungen der Reihen "Luisenburg Late Night"und "Luisenburg Xtra"geben sowie Konzerte auf der Felsenbühne. Der Vorverkauf startet in der zweiten Novemberwoche.













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