Die Vernissage mit Kunstwerken von fünf Künstlern des Oberpfälzer Kunstvereins (OKV) bildet den Auftakt für die diesjährigen 31. Wurzer Sommerkonzerte. Ein liebevoller geschichtlicher Rückblick durch die Festivalleiterin stimmte die Besucher auf die Ausstellung ein. Der Marstall, im Jahr 1790 barockisiert, existiert schon viele hundert Jahre länger. "Damals galt er als Zuflucht für die Menschen, das soll er auch jetzt wieder sein", leitet die Veranstalterin thematisch zu den Bildern, Skulpturen und deren Betrachter über. Mit einer fast poetischen Ansprache stellt Weidens Kulturmatsleiterin Petra Vorsatz die fünf Künstler und deren Werke vor. "Bilder an einem Sommerabend" nennt sie den Vernissagenabend.
Die Wände des Marstalls sind beeindruckend geschmückt mit den Arbeiten von Claudia Biller-Fütterer, Gerda Moser, Inge Posorski und Bernd Seidl sowie skulpturalen Holzobjekten von Hugo Braun-Meierhöfer. Dessen Objekte müsse man "haptisch be-greifen", stellt Vorsatz fest. Und wirklich fordern die glatt polierten Holzstücke und -schalen beinahe dazu auf, mit den Händen die wunderbaren Strukturen und Holzmaserungen zu erfühlen. Strukturen sind es auch, die Vorsatz an den Bildern von Claudia Biller-Fütterer faszinieren. Ungewöhnlicher Materialmix, grobe Struktur, Dreidimensionalität laden ein, sie näher in Augenschein zu nehmen. Neben den zurückhaltenden Farben dieser Exponate harmonieren die "großartigen, großformatigen" bunten Bilder von Gerda Moser in unterschiedlichen Malstilen. Das Bilderduo "Unaufhaltbar" ziehe einen in seinen Bann, "ich könnte stundenland davorsitzen", fügte die Rednerin hinzu. Ähnlich das Bild "Der abziehende Sturm", der Schrecken und Hoffnung, Dunkelheit und Licht beinhalte.
Inge Posorski beeindruckt mit impressionistischen Bildern ebenso wie mit beinahe naivem Malstil. Da herrschen zum einen Schwermut und Ruhe, daneben mit dem bunten "Bei Hofe" dagegen Fröhlichkeit und Ironie. Ein wenig erinnere sie Posorskis Malstil an Chagall. Daneben wieder ein in den Farben zurückhaltendes Bild "die Wespen". Aufgrund des guten Wetters hat es seinen Platz an der hölzernen Außenwand des Stadels beim Marstall gefunden und harmoniert dort großartig mit den Pflanzen und Naturmaterialien in der Umgebung. Bernd Seidels zeigen Präsenz, Leichtigkeit und Sensibilität.
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