"Mit diesem Ortstermin möchten wir darauf aufmerksam machen, dass die Holzeinschlagsarbeiten beginnen", sagte Baudirektor Gerhard Kederer vom staatlichen Straßenbauamt Amberg. Wie er ausführte, erfolgen diese Arbeiten zunächst nur im Bereich des Staatsforstes. "Mit den weiteren Grundstückseigentümern im Randbereich sind wir derzeit noch in guten Verhandlungen." Er hoffe, dass sich die Holzeinschlagsarbeiten dann fortsetzen lassen.
Kederer wies darauf hin, dass für die Rodungsarbeiten im Bereich der Staatsforsten rund zwei Wochen veranschlagt seien. "Für das gesamte Straßenbauprojekt von Erbendorf bis Hessenreuth müssen größere Waldflächen abgerodet werden." Deshalb komme es in den nächsten Wochen auf der B 299 zu kleineren Verkehrsbehinderungen.
Der Baudirektor dankte den Bürgermeistern Hans Donko (Erbendorf) und Werner Walberer (Pressath) dafür, dass sie das Projekt mit angeschoben haben. Wie Kederer weiter sagte, sei der eigentliche Spatenstich mit den beginnenden Bauarbeiten im Sommer. "Das hängt noch von den Grundstücksverhandlungen ab."
Zum Zeitplan sagt er, dass der erste Abschnitt in diesem Jahr von Erbendorf aus beginne. Im nächsten Jahr erfolgen die Brückenbauten und größeren Tiefbaumaßnahmen. "Ohne Vollsperrungen wird es dann aber nicht gehen." Denn die neue Straße verlaufe weitgehend auf der alten Trasse der B 299. "Wir stellen aber sicher, dass der überörtliche Verkehr weiträumig umgeleitet wird."
Donko war begeistert, dass der Straßenausbau nun nach 32 Jahren beginne. "Es wird ein Signal für die Bevölkerung gesetzt, nachdem der Planfeststellungsbeschluss nun rechtskräftig ist, dass mit dem Ausbau jetzt tatsächlich begonnen wird." Er dankte der Straßenbauverwaltung "für den langen Atem", der notwendig war, um die Maßnahme in die Baufähigkeit zu bringen. Auch lobte er die Grundstückseigentümer, Verbände und Behörden für ihre Kooperationsbereitschaft.
Für die derzeitigen Holzeinschlagsarbeiten hoffte Donko, dass diese nur wenige Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer bringen. "Natürlich, wenn dann die Tiefbauarbeiten laufen, werden etwas längere Wegstrecken vorübergehend in Kauf zu nehmen sein", meinte er. "Heute ist ein historischer Tag, dass die Straßenbaumaßnahme in Angriff genommen werden kann", sagte er weiter. "Die Städte Pressath und Erbendorf wachsen näher zusammen, was beiderseits des Hessenreuther Berges gerne gesehen wird."
"Was lange währt, wird endlich gut." Mit diesem Zitat sieht Pressaths Bürgermeister Werner Walberer dem Ausbau entgegen. Er meinte, dass die Bevölkerung die Maßnahme positiv sehe. "Wir werden das Einsehen der Autofahrer haben", stellte er zu den künftigen Sperrungen und Umleitungen fest. "Insgesamt erfolgt der Straßenbau verkehrsorientiert und es ist ein guter Einklang erzielt worden." Er dankte allen Beteiligten und seinem Bürgermeisterkollegen Donko.
"Die Maßnahme ist ein großer naturschutzfachlicher Eingriff", stellte Kederer fest. Der Ausgleichsflächenbedarf betrage 5,1 Hektar. Wie Baurat Frank Viehmann ausführte, werde eine tatsächliche Austauschfläche von knapp acht Hektar zur Verfügung gestellt. "Hintergrund ist der, dass kleine Teile der Ausgleichsflächen schon naturschutzfachlich mit hochwertigen Maßnahmen belegt sind." Als Beispiel nannte er einen guten Baumbestand.
Austauschflächen entstehen am Ortseingang von Erbendorf. Dort wird eine Schutzmaßnahme parallel zur B 299 für die Zauneidechse angelegt. Des Weiteren soll bei der neuen Auffahrt B 22/299 am Kreuzstein noch eine größere Ausgleichsfläche hinzukommen. "Im Umkreis werden noch Flächen für den Feuersalamander optimiert", sagte Viehmann. Nicht zuletzt wird bei Schönreuth auf einer Ackerfläche eine Aufforstung erfolgen, um den Waldverlust auszugleichen.
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