Vor dem Erlass des Haushalts mit Haushaltssatzung, Finanzplan, Investitionsprogramm und Stellenplan merkte der Vorbacher Bürgermeister Werner Roder an, dass er einem Kreishaushalt mit dieser Erhöhung nicht zugestimmt hätte. Die Gründe für die deutliche Steigerung der Umlage seien für ihn jedoch nachvollziehbar.
Karl Stopfer, der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft, hatte sich vorher eingehend mit den wichtigsten Inhalten des 72-seitigen Zahlenwerks befasst und insbesondere auf höhere Ausgaben bei Schulhausmiete, Personalkosten, Erstattungen an den Landkreis und Schülerbeförderung hingewiesen. "Auf der Einnahmenseite ist vor allem ein Rückgang um 45 000 Euro bei den Gastschulbeiträgen zu verzeichnen", teilte der Stadtkämmerer mit. Für die zugewiesenen 76 Gastschüler aus Grafenwöhr (19), Kirchenthumbach (30), Neustadt am Kulm (10), Pressath (4), Speinshart (9) und Trabitz (4) erwartet er Einnahmen aus Gastschulbeiträgen von 114 000 Euro, ein Minus von 11,63 Prozent.
Insgesamt 281 Schüler
Aus den Verbandsgemeinden besuchen die Markus-Gottwalt-Schule 174 Kinder aus Eschenbach, 12 aus Schlammersdorf, 2 aus Speinshart-Zettlitz und 12 aus Vorbach. Zu ihnen gesellen sich noch fünf Gastschüler mit Genehmigung und daher ohne Gastschulbeitrag. Die Gesamtzahl der Mittelschüler liegt damit bei 281.
Das Volumen des Verwaltungshaushalts bezifferte der Kämmerer mit 650 000 Euro, ein Plus von 6,91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Einnahmen - 195 000 Euro ohne Schulverbandsumlage - hatte er einen Rückgang von 19,42 Prozent errechnet. Der sich daraus ergebende ungedeckte Bedarf von 455 000 Euro, was eine Zunahme im Vergleich zum Vorjahr um 24,32 Prozent bedeutet, sei von den Gemeinden im Verhältnis zur jeweiligen Schülerzahl zu übernehmen.
Im Vermögenshaushalt hat Stopfer 16 000 Euro zum Erwerb von Mobiliar, Beamer, Dokukamera und Hausmeisterbedarf angesetzt. Rektor Wolfgang Bodensteiner kommentierte dies nur kurz: "Das Mobiliar ist, milde gesagt, schon etwas älter." Zum Ausgleich des Vermögenshaushalts sind Entnahmen aus der Allgemeinen Rücklage in gleicher Höhe veranschlagt.
Stopfer legte den Mitgliedern der Schulverbandsversammlung und den Vertretern des Elternbeirats dazu mehrere Grafiken vor. Danach sind die "umlagerelevanten Schülerzahlen" zurückgegangen: von 328 im Jahr 2008 auf 233 im Jahr 2012 und nunmehr 200. Im gleichen Zeitraum stieg die Schulverbandsumlage von 373 920 Euro über 371 169 Euro auf 455 000 Euro. Entsprechend der Schülerzahl haben von den vier Gemeinden heuer Eschenbach 395 850 Euro, Schlammersdorf 27 300 Euro, Speinshart 4550 Euro und Vorbach 27 300 Euro an Schulverbandsumlage aufzubringen.
Neu: Schulsozialarbeiter
Große Sprünge machte entsprechend der Pro-Kopf-Betrag: Hatten die Gemeinden 2008 für einen entsandten Schüler nur 1140 Euro zu zahlen, so waren es 2012 schon 1593 Euro und 2015 2000 Euro. Für dieses Jahr wurden 2275 Euro errechnet. Mit Daten für andere Schulverbände relativierte der Kämmerer den Eschenbacher Pro-Kopf-Betrag: In Pleystein beläuft sich dieser auf 2040 Euro, in Pressath auf 2305 Euro, in Waldthurn auf 3033 Euro und in Neustadt/WN auf 3367 Euro.
Neu in diesem Haushalt ist der Ansatz von 6000 Euro für einen Schulsozialarbeiter, dem der Elternbeirat bereits zugestimmt hat. Rektor Wolfgang Bodensteiner sah in der Annahme des Angebots des Jugendamts eine sinnvolle Investition und einen Segen für die Schule. Er machte deutlich, dass Lehrkräfte und Schulleiter in bestimmten Situationen überfordert seien, und zeigte sich überzeugt, dass der Sozialarbeiter "ein Aushängeschild für die Schule sein wird". Er wusste, dass im Landkreis bisher lediglich zwei Schulen über keine Sozialkraft verfügen.
Vor dem Haushalt 2017 befasste sich die Schulverbandsversammlung mit der Jahresrechnung 2015. Der Schlammersdorfer Bürgermeister Gerhard Löckler berichtete von "keinen Prüfungsbemerkungen" und schlug die Feststellung vor. Karl Stopfer berichtete von bereinigten Soll-Einnahmen und -Ausgaben von 638 105 Euro. Ausgabereste in Höhe von 2987 Euro werden den Rücklagen zugeführt.
Schulverbandsvorsitzender Peter Lehr rief dazu auf, für den Förderverein der Schule zu werben. Aus Beitrags- und Spendenmitteln unterstützt dieser jährlich Veranstaltungen und Maßnahmen der Schule.
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