Georgenberg
18.05.2018 - 15:06 Uhr

CSU-Fraktion will für Klarheit sorgen: Feuerwehr-Fusion vom Tisch

Das Thema "Feuerwehr" brennt nicht nur dem Georgenberger Gemeinderat schon seit einigen Jahren unter den Nägeln und löst in den Sitzungen immer wieder mal mächtig Zoff aus. Auch die Bevölkerung diskutiert rege darüber.

Bürgermeister Johann Maurer (Mitte), Robert Götz und Marina Hirnet nehmen Stellung zur rechtlchen Situation um die Feuerwehren in der Grenzlandgemeinde Georgenberg.
Bild: pio
Bürgermeister Johann Maurer (Mitte), Robert Götz und Marina Hirnet nehmen Stellung zur rechtlchen Situation um die Feuerwehren in der Grenzlandgemeinde Georgenberg. Bild: pio

"In der Gemeinde hört man verschiedene Meinungen", weiß Johann Maurer. Und deshalb möchte der Bürgermeister mit der CSU-Fraktion für Klarheit sorgen.

Als aktuelles Beispiel nennt Maurer die Situation der Feuerwehr Neuenhammer. Deren Kommandant Christian Maurer hatte wenige Tage nach seiner Wiederwahl im vergangenen Jahr erklärt, dass er die Einsatzbereitschaft der Wehr nicht mehr gewährleisten könne. "Während des Tages ist kaum jemand da, und im Ernstfall stünde der Kommandant in der Haftung", ergänzt der Rathauschef. "Darüber hat er die Gemeinde informiert, und ich habe reagiert und das Landratsamt Neustadt/WN in Kenntnis gesetzt."

Laut Maurer war nach intensiven Beratungen in Neuenhammer festgestanden: "Wir schließen uns der Feuerwehr Georgenberg an." Ganz aufgeben wollte man die eigene Wehr aber nicht. "Es war eine Löschgruppe Neuenhammer der Feuerwehr Georgenberg geplant", sagt das Gemeindeoberhaupt. "Dafür hätte auch die Anzahl der Aktiven gereicht."

Das ist inzwischen "Schnee von gestern". Gespräche mit der Aufsichtsbehörde und der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz in Weiden haben nach Maurers Aussagen in der Gemeinderatssitzung am 12. April in der ILS ergeben, dass die Feuerwehr Georgenberg die Hilfsfristen für das Einsatzgebiet Neuenhammer nicht einhalten kann. "Wir haben versucht, dass Neuenhammer und Georgenberg fusionieren, aber rechtlich ist es nicht umsetzbar", weist der Bürgermeister auf die gesetzlichen Vorgaben und möglicher Schadenersatzansprüche bei einem Brand oder Unfall hin. "Eigentlich war uns in der Fraktion klar, dass wir eine Zusammenlegung befürworten", schildern der CSU-Fraktionssprecher Robert Götz und Marina Hirnet die Situation. "Aber nun müssen wir umdenken." Dabei weiß die CSU-Vorsitzende um die Schwierigkeit, fünf Feuerwehren zu unterhalten und auszustatten. "Aber es ist nun mal eine kommunale Pflichtaufgabe."

Da die personelle Lage bei der Neuenhammerer Wehr inzwischen besser geworden ist, wird die Kommune nun wohl auch entsprechend investieren. "Das jetzige LF 8 hat 38 Jahre auf dem Buckel, die Pumpe ist noch älter", weiß Maurer. Also ist er schon auf der Suche nach einem Ersatzfahrzeug. "Vielleicht bekommen wir ja ein TSF als Vorführmodell", ist er zuversichtlich. "Dann wäre auch eine Zuwendung möglich."

Eine Feuerwehr in der Grenzlandgemeinde, wie in Kreisen der Bevölkerung teilweise favorisiert, sei rechtlich nicht möglich. "Die Zehn-Minuten-Hilfsfrist kann nämlich nie und nimmer eingehalten werden, und das ist entscheidend." Als Beispiel nennt er die BRK-Rettungswache in Lohma. "Für deren Standort war die Hilfsfrist der ausschlaggebende Faktor." Schließlich appellieren Maurer, Götz und Hirnet vor allem an jüngere Leute, sich in den Feuerwehren aktiv zu engagieren.

 
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