Neben 2 Fachkräften sind 91 ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv, davon 22 ohne Aufwandsentschädigung. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Projekten konnten so Familien entlastet und für die Betroffenen abwechslungsreiche Termine angeboten werden. Bereichsleiterin Martina Grüner von den Offenen Hilfen stellte den Jahresbericht der Offenen Behindertenarbeit im Landkreis Neustadt und der Stadt Weiden für geistige und mehrfachbehinderte Menschen vor. Die OH schaffen Raum für die pflegenden Angehörigen zur Erholung, zur Freizeitgestaltung und zu mehr Möglichkeiten der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, sie unterstützen und begleiten die Menschen mit Behinderung zur Entwicklung der Selbständigkeit und Selbstentfaltung und steigern durch eine bunte Freizeitgestaltung die Lebensqualität.
Ein Höhepunkt stellte das Theaterprojekt mit dem Landestheater Oberpfalz (LTO) dar, das mit der Aufführung "Wenn Wünsche wahr werden!" sehr berührte. Zum 20-jährigen Bestehen gab es einen Jungs- und Mädelstag mit einem "Stylingteam", einem Fitnessprogramm, chinesischem Essen und einem Discobesuch. Einen schönen Tag erlebten die Teilnehmer beim Bogenschießen in Schloss Guteneck. Interessante Programme gestaltet immer die Katholische Landjugend Wurz. Die Fackelwanderung und die Einladung zum "Wurzer O'schnitt" mit Musik und Tanz kamen gut an.
44 Maßnahmen fanden im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit statt, davon 21 Schulprojekttage, bei denen rund 1100 Schüler unter anderem mit Rollstuhlparcours erreicht wurden. Eine Befragung in der Fußgängerzone in Weiden zum Thema "Barrierefreiheit in der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt" fand guten Anklang und latente Anliegen.
"Bei insgesamt 154 Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsmaßnahmen und dazu 7139 Stunden für Familienentlastenden Dienst reicht das Personal bei weitem nicht mehr aus", beklagten Grüner und HPZ-Vorstandsvorsitzender Helmut Dörfler. Beim Personalschlüssel von einer Fachkraft auf 50 000 Einwohner habe sich seit 25 Jahren zu wenig geändert. Die Angebote und die zu Betreuenden hätten sich verdreifacht, das Fachpersonal sei seit 2010 gleichgeblieben, konstatierte Dörfler.
Das Defizit werde immer höher. "Die Politik fordert immer wieder, Menschen mit Behinderung in alle Bereiche des täglichen Lebens einzubinden. Geld ist da, dann müsste auch Geld für diesen Bereich da sein", appellierte Dörfler ans Land und die Politik. Gesundheitspsychologin Manuela Schröml vom Kreisverband Weiden-Neustadt vom ARV Oberpfalz berichtete von zahlreichen Beratungsgesprächen, aber auch von vielen Aktivitäten zur Freizeitgestaltung, zur Bildung und Inklusion.
ARV-Geschäftsführer Helmut Sturm wies auf die inklusive Zeitschrift "ARV-BeOBAchter" hin und stellte die Notwendigkeit von neuen ehrenamtlichen Mitarbeitern heraus. "Die Offene Behinderten-Arbeit (OBA) liegt mir am Herzen", bekannte Johanna Meier, Behindertenbeauftragte des Landkreises. Sie lobte die gute Zusammenarbeit und den stetigen Informationsaustausch.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.