Kirchenthumbach
24.10.2017 - 20:00 Uhr

Pfarrei Sankt Jakobus steckt bisher 140 000 Euro in Sanierung des Maria-Hilf-Kirchleins: Kapelle ist lieb und teuer

Vor 300 Jahren, als die Marienverehrung einmal mehr in Hochblüte stand, wurde in Thurndorf am Ortsrand die Maria-Hilf-Kapelle errichtet. Jetzt, im Jubiläumsjahr, wird das kleine Gotteshaus gründlich auf Vordermann gebracht. Auf rund 140 000 Euro summieren sich bisher die Rechnungen an die Kirchenverwaltung.

Dachstuhl, Dach, Fundament, Grundmauern, Außenputz, Giebel über der Eingangstür, Fassadenanstrich, Treppenanlage: Die lange Liste der Sanierungsarbeiten an der Thurndorfer Maria-Hilf-Kapelle ist bereits größtenteils abgearbeitet. 300 Jahre nach seiner Errichtung präsentiert sich das kleine Gotteshaus nun fast wie neu.	Bild: ü
Dachstuhl, Dach, Fundament, Grundmauern, Außenputz, Giebel über der Eingangstür, Fassadenanstrich, Treppenanlage: Die lange Liste der Sanierungsarbeiten an der Thurndorfer Maria-Hilf-Kapelle ist bereits größtenteils abgearbeitet. 300 Jahre nach seiner Errichtung präsentiert sich das kleine Gotteshaus nun fast wie neu. Bild: ü

Thurndorf. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist die Sanierung des kleinen Gotteshauses bereits abgeschlossen. Nach Informationen von Franz Eller, dem Kirchenpfleger der Pfarrei Sankt Jakobus, ist zunächst der marode Dachstuhl wieder tragfähig gemacht worden. Dazu war es notwendig, Sparren auszutauschen. Das Dach wurde dann mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckt.

Aufwendig war die Fundamentierung und Trockenlegung der Grundmauer - zumal das Mauerwerk, wie es vor 300 Jahren gängige Praxis war, auf die blanke Erde gesetzt wurde. Erneuert wurde auch der Außenputz, zuvor jedoch waren die Risse verpresst worden. Mittlerweile lässt zudem ein neuer weißer Fassadenanstrich die Maria-Hilf-Kapelle in neuen Glanz erstrahlen.

Viel Geld und Zeit musste daneben in den Giebel über der Eingangstür gesteckt werden, da dieser einzustürzen drohte. Neu angelegt wurde nicht zuletzt die Treppenanlage hinauf zum Kirchlein. Dafür wurde dauerhafter Granit verwendet.

Wie Kirchenpfleger Franz Eller berichtet, ist das kleine Gotteshaus 1717 erbaut worden, in einer Epoche, in der auch die Waldkapelle Heinersreuth und die Kapelle auf dem Kalvarienberg entstanden. Schon damals sei dies eine gewaltige Leistung für die Landpfarrei gewesen. Alles habe durch finanzielle Opfer und Eigenleistung geschultert werden müssen. "Dadurch haben uns unsere Vorfahren in einer für sie wirtschaftlich schwierigen Zeit Zeugnisse ihres Glauben hinterlassen."

Für die Gläubigen heute bedeute dies auch eine Verpflichtung, die Gebäude für die Nachwelt zu erhalten. Die Verantwortlichen der Pfarrei Thurndorf haben sich unter anderem deshalb für Erhalt und Renovierung der Maria-Hilf-Kapelle entschieden, weil sie, wie viele Sachverständige, der Meinung sind, dass ein Gotteshaus auch ein Kulturdenkmal von besonderem historischen Wert ist.

 
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