Konnersreuth
19.01.2018 - 20:00 Uhr

Kultusminister Dr. Ludwig Spänle besuchte Konnersreuth: „Resl ist mir seit Kindesbeinen ein Begriff“

"Die Resl ist mir seit meiner Kindheit ein Begriff. Mein Großvater und Professor Dr. Franz Xaver Wutz waren Schulkameraden. Deshalb kannte ich die Geschichte der Resl von vielen Erzählungen", sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle am Freitag im Resl-Haus. Besonders hatten ihn die Wundmale fasziniert, an Gespräche darüber könne er sich noch erinnern, sagte der 56-jährige Minister. Stark beeindruckt genoss er die private Führung durch das Haus.

Sitzend im Leidens- und Sterbezimmer der Resl, (von links) Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spänle, sowie Franz und Maria Queitsch. Stehend (von links) CSU-Ortsvorsitzender Andreas Malzer, Bürgermeister Max Bindl, Pater Benedikt Leitmayr, MdL Tobias Reiß, sowie Barbara und Thomas Wenisch.
Sitzend im Leidens- und Sterbezimmer der Resl, (von links) Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spänle, sowie Franz und Maria Queitsch. Stehend (von links) CSU-Ortsvorsitzender Andreas Malzer, Bürgermeister Max Bindl, Pater Benedikt Leitmayr, MdL Tobias Reiß, sowie Barbara und Thomas Wenisch.

Im Resl-Haus erwarteten Maria und Franz Queitsch den ranghohen Politiker. Beide haben die Resl hautnah erlebt. Maria Queitsch ist eine Nichte der Resl. Begleitet wurden die beiden Senioren von Tochter Barbara und deren Ehemann Thomas Wenisch. Ludwig Spaenle nahm neben Maria und Franz Queitsch Platz. "Ich bin der Franz", sagte ein sichtlich gut aufgelegter Franz Queitsch. "Ich habe hier 78 Jahre lang die Kirchenorgel gespielt", so der heute 93-jährige ehemalige Postbote weiter. Maria und Franz Queitsch erzählten aus ihren Erlebnissen mit der Resl.

Maria Queitsch: "Die Resl hat nicht gewusst, dass bei ihren Visionen so viele Menschen da sind, die hat die gar nicht gesehen." Erst später sei ihr dies beim Anschauen von Filmaufnahmen bewusst geworden. Weiter wusste Maria Queitsch, dass "früher, wenn einer krank war oder kurz vorm Sterben war, die Resl geholt wurde." Wenn junge Männer in den Krieg mussten, habe ihnen die Resl "etwas Geweihtes mitgegeben".

Pater Benedikt Leitmayr erinnerte daran, dass die Resl ihre erste Vision nicht an einem Karfreitag hatte, sondern an Heiligabend 1926. "Da war die Resl 28 Jahre alt." Ludwig Spaenle erinnerte an seinen Großvater, der zu Professor Wutz und zum "Eichstätter Kreis - bei uns wird er Konnersreuther Kreis genannt" - , enge Kontakte unterhalten habe. Immer mit dabei war Fritz Gerlich, der Konnersreuth ebenfalls eng verbunden war. Fritz Gerlich kam 1933 im KZ Dachau ums Leben, sein Großvater starb auf unerklärliche Weise noch im gleichen Jahr. "Das ist schon sonderbar", sagte Spaenle.

Im Büro, wo einst Pfarrer Joseph Naber residiert hatte, trug sich Spaenle ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. Bürgermeister Max Bindl übergab dem Gast ein Kuvert. Der Inhalt hat eine noch bessere Förderung des Schafferhofs und die Sanierung des Resl-Hauses zum Ziel. "Ich werde das wohlwollend prüfen", sagte Spaenle zu. Dazu gab es ein Buch von 30 bekannten Persönlichkeiten aus dem Stiftland.

Im Anschluss bat Pater Benedikt Leitmayr ins Erdgeschoss zur Besichtigung des kleinen Ausstellungsraums. Staunend bewunderte Spaenle die Exponate, darunter die blutige Wäsche der Resl sowie viele persönliche Gegenstände und handschriftliche Aufzeichnungen. Sichtlich beeindruckt verließ der Minister das Haus, mit der Zusicherung, heuer noch einmal zum Sommergespräch nach Konnersreuth zu kommen. Dann will er den Resl-Garten besuchen.

 
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