14.11.2017 - 20:00 Uhr

Ausschuss genehmigt Jugendhilfehaushalt: Stabiles Zahlenwerk

Amberg-Sulzbach. Es ist ein erster Entwurf des Zahlenwerks: Mit dem Jugendhilfehaushalt hat sich der Jugendhilfeausschuss des Landkreises bei seiner Sitzung im König-Ruprecht-Saal des Landratsamtes befasst. Wie Jugendamtsleiter Thomas Schieder erklärte, sei der Haushalt des Kreisjugendrings noch nicht eingearbeitet, da dieser noch nicht beschlossen sei. Schieder bezeichnete das Zahlenwerk als stabil, noch mögliche Steigerungen wären nicht exorbitant. "Für 2017 ist es so, dass wir im wesentlichen unseren Ansatz einhalten werden", erklärte er. "Ich hoffe, diese Stabilisierung setzt sich fort." Landrat Richard Reisinger erinnerte die Kreisräte daran, dass es auch Jahre mit wesentlich signifikanteren Steigerungen gegeben habe.

"Auch an Förderschulen gibt es Schüler, die ohne Schulbegleitung nicht auskommen." Zitat: Thomas Schieder, Jugendamtsleiter
"Auch an Förderschulen gibt es Schüler, die ohne Schulbegleitung nicht auskommen." Zitat: Thomas Schieder, Jugendamtsleiter

Wichtige Punkte legte Schieder in seinem Sachstandsbericht dar. Bei den Leistungen in Mutter-Kind-Einrichtungen erhöhe sich der Ansatz für 2018 gegenüber dem Vorjahr von 130 000 auf 220 000 Euro. Als Grund dafür nannte er die Neueröffnung einer Mutter-Kind-Gruppe im Ernst-Naegelsbach-Haus mit insgesamt sechs Plätzen. Schieder betonte, wie wichtig es sei, dieses Angebot vor Ort zu haben. "Das Angebot trägt Früchte", bilanzierte er. Die Kostenerstattung für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge durch die Bezirke "funktioniert erfreulicherweise sehr gut", sagte er zu einem weiteren Themenkomplex. Im laufenden Jahr seien dem Landkreis lediglich fünf junge Männer zugewiesen worden. Da viele volljährig würden, verschieben sich laut Schieder die Haushaltsansätze. Bei den Ansätzen für die klassische Jugendhilfe sei erfreulicherweise keine große Veränderung festzustellen.

Schieder ging noch auf die Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ein. Diese steigen seinen Worten nach an, vor allem im kostenintensiven Bereich bei den Schulbegleitungen. Der Ansatz dafür werde deshalb von 450 000 auf 600 000 Euro angehoben. CSU-Kreisrat Michael Mertel erkundigte sich, wieviele Schulbegleitungen es gibt. Laut Schieder sind es aktuell 23, teilweise erstrecken sie sich über den ganzen Schultag. Er schätzte, dass diese Zahlen noch ansteigen werden. "Es ist aber kein Phänomen des Landkreises Amberg-Sulzbach." Hier seien es sogar noch relativ wenige, da haben andere Landkreise mehr.

ÖDP-Kreisrat Michael Birner fragte nach, ob Fälle registriert sind, in denen im Zuge der Inklusion durch Schulbegleitung ein Besuch der Regelschule ermöglicht werde. "Das sind alles Inklusions-Fälle", erklärte Schieder. Jedoch seien auch an Förderschulen Schüler, die ohne Schulbegleitung nicht auskommen. "Es geht um das Thema Teilhabe", meinte CSU-Kreisrat Günter Koller. "Ich sehe es kommen, dass die Anzahl sehr ansteigen wird, was eine Kostensteigerung für den Landkreis bedeutet." Man müsse schauen, dass die Kosten nicht bei den Kommunen verblieben.

Landrat Richard Reisinger brach eine Lanze für den Bund, "da kommt schon Geld". Einstimmig brachte der Jugendhilfeausschuss den Haushaltsentwurf auf den Weg. Allerdings geht das Zahlenwerk noch in den Kreisausschuss und in den Kreistag.

Auch an Förderschulen gibt es Schüler, die ohne Schulbegleitung nicht auskommen.Thomas Schieder, Jugendamtsleiter
 
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