"Angesichts der hohen Populationsdichte aus dem Vorjahr ist beim Hauptschwärmflug mit Stehendbefall zu rechnen", betonen die Experten - und appellieren deshalb an Waldbesitzer: "Die Bohrmehlsuche ist in den kommenden Tagen unerlässlich, besonders an den Randbäumen letztjähriger Käferlöcher und aufgerissener Waldränder". Doch auch ohne Befallsherde aus dem vergangenen Jahr böten viele Einzelwürfe aus den Stürmen des vergangenen Winters optimale Voraussetzungen für die Entstehung großer Käfernester. "Die Waldbesitzer sollten im eigenen Interesse wachsam sein und gegebenenfalls schnell reagieren."
Befallene Fichten müssten möglichst schnell gefunden, gekennzeichnet und dann auch sofort aufgearbeitet werden, betonten die Experten: "Nur so ist eine Ausweitung des Befalls auf benachbarte Fichten sowie der Wiederausflug zur Anlage einer Geschwisterbrut zu verhindern." Bei warmer Witterung könne zwischen Befall und Anlage der Geschwisterbrut ein Zeitraum von nur zwei Wochen liegen. Die schnelle Reaktion auf Käferbefall und gründliche Aufarbeitung in der ersten Schwärmwelle seien besonders wirkungsvoll, um die Ausbreitung des Schädlings zu verhindern.
Dazu gibt die LWF Waldbesitzern folgende Empfehlungen:
Randbäume auf frischen Stehendbefall kontrollieren (an letztjährigen Käferlöchern und aufgerissenen Waldrändern, sowie im näheren Umkreis von Einzel- und Nesterbrüchen);
An trockenen und windruhigen Tagen nach Bohrmehl suchen (hinter Rindenschuppen, auf Ästen, in Zwieseln und Astgabeln, im Moos am Stammfuß, auf Blättern der Pflanzen am Boden);
Liegende, bruttaugliche Fichtenkronen und Resthölzer auf Befall kontrollieren;
Befallene Fichten zeitnah einschlagen und aufarbeiten;
Möglichst bis zur Derbholzgrenze (7 cm) aufarbeiten. Der Industrieholzabsatz ist derzeit sehr gut und kann daher für Brutraum-Entzug zur Borkenkäferbekämpfung genutzt werden.
Bei Harvester-Einsätzen die Kronen soweit wie möglich durch den Prozessorkopf ziehen, um ihre Bruttauglichkeit einzuschränken.
Informationen vor Ort bieten die zuständigen Revierleiter oder die Geschäftsführer der WBV.
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