Albert Melzner erlebte das Rennen am Donnerstag, 17. August 1972, hautnah. Der Ahornberger erinnerte sich heute noch, wie die unbefestigten Straßen ramponiert wurden. Der erste Beobachtungspunkt war bei der Spitzkehre des heutigen Wanderparkplatzes oberhalb der Hölzlmühle. Von Königskron kamen die Fahrzeuge, fuhren weiter Richtung Hammerbergwiese und über das heutige Wildgehege zurück im Schilmbachtal nach Hölzlmühle.
Beim heutigen Feuerwehrgerätehaus war die Zeitkontrolle der Spezial-Etappe Fichtelgebirge. Um 6.30 Uhr sah damals der Zeitplan den Start in Fichtelberg und die Zeitkontrolle ab 7.08 Uhr an der Ortseinfahrt Ahornberg vor. Über 46 Kilometer führte die Strecke über Sand, Schotter und Steilstrecken. Nach starken Regenfällen wurde die unpassierbar gewordene Steilstrecke gesperrt und die Etappe auf 41,5 Kilometer verkürzt. Über Immenreuth, Oberbruck und den Zinst ging es weiter nach Marktredwitz.
307 Fahrzeuge begaben sich am 14. August 1972 in Kiel auf die über 3000 Kilometer lange Strecke entlang des Eisernen Vorhangs nach München. Die beiden Austragungsorte der Sommerolympiade und die Orte der deutschen Automobilindustrie wurden auf diese Weise verbunden. 145 Fahrzeuge erreichten schließlich das Ziel. 156 fielen aus, fünf wurden nicht gewertet und ein Team wurde ausgeschlossen.
Unter den Fahrern und Beifahrern finden sich auch viele Namen aus der Region: die Marktredwitzer Klaus Wiegand, Werner Thoma, Peter und Michael Neubauer sowie Dr. Gerald Rauch, der Beifahrer bei Erhard Memmel aus Kemnath war. Im Gesamtklassement belegte das Fahrerduo den hervorragenden 19. Platz. In guter Erinnerung bleibt ebenso Harald Demuth aus Speichersdorf als Copilot von August Rössler vom MSC Marktredwitz.
Auch Hans Dumler und Jörg Bähring, beide Wunsiedel, Manfred Kröniger und Dieter Hildebrand aus Bayreuth sind unter den Startern zu finden. Einen Namen macht sich auch der Chauffeur des damaligen Regensburger Bischofs - Walter Röhrl. "Den ganz großen Durchbruch brachte die phantastische Olympia-Rallye 1972, die er lange Zeit anführte - bis ein Motorschaden den Sieg vereitelte", ist auf Röhrls Internetseite zu lesen.
Die internationale Rennveranstaltung diente gleichzeitig für den Europa-Rallye-Cup für Damen, den nationalen Meisterschaften von Bulgarien, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und der Türkei. Die noch lebenden Teilnehmer der Olympia-Rallye 1972 halten vom 2. bis 3. Mai 2019 in Marktredwitz Rückschau auf das Motorsport-Spektakel. Ein Abstecher nach Ahornberg ist geplant. Dieter Pinzer aus Neunkirchen, Markt Weidenberg, organisiert dieses Wiedersehen.
Dieter Pinzer ist nun auf der Suche von Bildern der Olympia-Rallye 1972, egal wo sie aufgenommen wurden. Es müssen keine Etappenbilder sein. In unserem Verbreitungsgebiet enthielt sie die Spezialetappen Lengenfeld und Friedenfels, Plößberg, Leßlohe und Tännesberg. Pinzer ist in 95466 Neunkirchen, Horngasse 1, zu erreichen oder unter Telefon 09209/496.














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