"Die Politiker reden über bezahlbare Mieten. Der Bauverein hat sie", betonte Manfred Pickel. Und dies werde auch künftig zu bleiben, versprach das Vorstandsmitglied bei der Jubiläumsveranstaltung im Gasthaus Schmidt in Aichazandt.
"Die Gründung des Bauvereins vor 100 Jahren, um die herrschende Wohnungsnot zu lindern, war eine großartige Idee", lobte Bürgermeister Michael Göth. Sie besitze auch heute noch ihre Berechtigung. Während in Ballungsräumen der Wohnraum immer knapper und für viele Menschen kaum noch bezahlbar werde, stelle sich die Situation in Sulzbach-Rosenberg wesentlich besser dar. Entscheidend dazu hätten genossenschaftliche Organisationen wie der Gemeinnützige Bauverein beigetragen.
1919 hätten die zwölf Gründer des Bauvereins ein zur damaligen Zeit mutiges Zeichen gesetzt, konstatierte das Vorstandsmitglied Jörg Janker rückblickend. Die Menschen lebten nach dem Ersten Weltkrieg in einer wirtschaftlichen Krise, hatten wenig Geld, und die Firmen litten an Materialmangel. Mit der Gründung einer Genossenschaft und der Förderung des Gemeinschaftsgedankens sollte diese vorhandenen Schwierigkeiten leichten gelöst werden können, was auch gelang, wie die Entwicklung gezeigt habe. Während der Bauverein bis 1979/80 seine Tätigkeit auf Sulzbach-Rosenberg beschränkte, weitete er sie mit dem Anschluss des Bauvereins Neukirchen auf die Nachbargemeinde aus. Derzeit verwalte der Bauverein 30 Häuser mit 120 Wohnungen und 80 Garagen. Wie bisher werde er sich auch künftig bemühen, die Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu meistern, um die Wohnungen attraktiv zu halten und damit zufriedene Mieter zu haben. "Das ist die Zielsetzung der Genossenschaft", resümierte Janker.
Für die langjährigen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Walter Zimmermann, Werner Göth, Gottfried Schmidt und Hans Dinzl, die den Bauverein geprägt und mit ihren Leistungen zu dem gemacht hätten, was er heute ist, hatte Manfred Pickel anerkennende Worte parat. Das galt auch für die fleißigen Helfer Silvia Stauber, Peter Loos und Günther Graf, die immer, wenn es nötig war, zupackten.
Nötig seien aber auch zuverlässige Handwerker, die immer zur Stelle sind, wenn die Situation es erfordere. Welche technischen und praktischen Probleme zufriedenstellend bei Modernisierungs- und anderen baulichen Maßnahmen im Lauf der Zeit gelöst werden mussten, schilderte Walter Zimmermann, der seit 40 Jahre die Geschicke als Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied in vorderster Front mit geleitet hatte. Neben dieser technische Seite mussten auch kaufmännische Aufgaben bewältigt werden, ergänzte Werner Götz, der ebenfalls zum Urgestein des Bauvereins gehört. Die Einführung der Betriebskostenabrechnung in den 1980er-Jahren, die einen großen bürokratischen Aufwand bedeutete, war ein Baustein dabei.
Die Politiker reden über bezahlbare Mieten. Der Bauverein hat sie.












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