Kerzenleuchter im Antik-Look, Bilder-Halter aus Betonguss, selbst dekorierte Glückwunschkarten, Blumenbilder aus kleinen, bunten Papierröllchen, Bücher mit Herzen in 3-D-Optik, umhäkelte Blumenvasen, und, und, und... Daheim bei Gerlinde Besl sieht man selbst gebastelte Deko in buchstäblich jeder Ecke, auf jedem Fensterbrett, in jedem Regal. Wobei sie dieses Hobby vor noch gar nicht so langer Zeit für sich entdeckt hat.
„Früher habe ich lieber gestrickt. Aber dann habe ich vor einigen Jahren ein dickes Bastelbuch geschenkt bekommen“, erzählt sie. Und dann war da noch die Enkeltochter, die bei ihren Oma-Besuchen auch irgendwie beschäftigt werden musste. Also wurde gebastelt. Und siehe da: Das war erstens gar nicht mal so schwer und machte zweitens sogar noch riesig Spaß.
Ganz gut für Anfänger eignet sich zum Beispiel ein Kranz aus alten Zeitungen, erklärt Gerlinde Besl. Der lässt sich schön dekorieren und an die Türe hängen oder im Winter auch zu einem Adventskranz weiter verarbeiten. Etwas goldener Sprühlack und Glitzer lässt den Kranz wunderbar schimmern. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
In wenigen Schritten ist jedenfalls das Grundmodell hergestellt. „So etwa acht bis zehn Stunden sollte man einplanen, bis alles fertig ist“, schätzt Gerlinde Besl. Aber verglichen mit einem Pullover, an dem man Wochen oder gar monatelang strickt, ist das ja gar nicht so viel. „Gehen Sie die Sache auf jeden Fall entspannt an und nehmen Sie sich Zeit. Schließlich soll es ja Spaß machen“, sagt sie. Und: „Wenn mal etwas schief geht, macht’s doch auch nichts.“
Die Vorbereitung
Bevor es richtig losgeht, werden zunächst einmal alle benötigten Materialien bereitgelegt. Neben einem Schaschlikstäbchen aus Holz (es funktioniert auch eine dünne Stricknadel) ist das vor allem ein Klebestift, Heißkleber und eine Dose Haarspray. Hier tut es auch ein Longdrinkglas, eine Flasche Wein, ein Chips-Zylinder oder sogar ein schmaler, hoher Topf. Die Dicke des Objekts bestimmt, wie voluminös der Türkranz später ausfällt.
Und dann braucht man natürlich Papier, in unserem Fall entscheiden wir uns für zwei bereits gelesene Ausgaben der OWZ. Alte Kataloge und Prospekte oder auch buntes Schreibmaschinenpapier funktionieren natürlich ebenfalls. Und jetzt kann es losgehen:
Schritt 1: die Rollen
Eine Zeitungsseite wird zunächst der Länge nach halbiert und dann über den Schaschlikspieß beziehungsweise die Stricknadel aufgerollt. Dabei am unteren linken Ende beginnen und darauf achten, den Spieß immer etwas herauszuziehen, damit er nicht in der Rolle stecken bleibt. Das letzte abstehende Stückchen Papier wird mit dem Klebestift fixiert. Fertig!
Dieser Schritt muss nun mit allen halben Seiten der Zeitung immer und immer wiederholt werden, bis man einen größeren Haufen der Papierröllchen vorrätig hat. „Das kann schon etwas dauern“, erzählt Gerlinde Besl. „Ich habe im Internet schon Tutorials gesehen, bei denen über 2000 solcher Röllchen gebraucht wurden. Aber keine Angst, für den Kranz sind es ja bei weitem nicht so viele ...“
Schritt 2: der Stern
Nun werden drei der Röllchen sternförmig übereinander gelegt. In die Mitte wird die Haarspray-Dose gedrückt, um alles festzuhalten und für einen gleichmäßigen Abstand zu sorgen. Als nächstes wird ein weiteres Röllchen mit Klebestift unten in die Mitte des Sterns geklebt. Und jetzt gut aufpassen, damit der Anfang der Runde klappt: Das zuletzt angeklebte Röllchen wird nun etwas nach oben gebogen und nach rechts über die zwei folgenden Strahlen gelegt – immer schön eng an der Haarspray-Dose entlang.
Wenn das geschafft ist, das letzte der beiden unteren Röllchen nehmen und die Prozedur wiederholen. Auch dieses muss über die zwei folgenden Röllchen gelegt werden. Und so geht es weiter und weiter. „Die erste Runde ist immer die schwerste“, schmunzelt Gerlinde Besl, „aber dann geht’s fast wie von selbst.“
Schritt 3: Verlängerung
Irgendwann ist es dann so weit und die verwendeten Röllchen werden kürzer und immer kürzer. Was nun? Dann müssen sie einfach verlängert werden, schließlich ist ja bereits genügend Material vorbereitet. Dazu einfach ein neues Röllchen ins offene Ende des zu kurz geworden Papierstäbchens stecken. Das war’s auch schon. Und weiter geht’s.
Schritt 4: die Schlange
Nach und nach entsteht nun rund um die Haarspray-Dose eine gewundene Papier-Schlange. Ist das obere Ende der Dose erreicht, diese einfach ein Stück weiter herausziehen. Entscheidend ist, dass sie weiter als Abstandhalter dienen kann. Manch einer arbeitet später vielleicht einfacher weiter, wenn die Papier-Schlange auf dem Tisch liegt und der Arbeitsbereich nach vorne über die Tischkante herausragt. Einfach mal probieren.
Schritt 5: der Kreis
Ist genügend Papier verarbeitet (das richtet sich danach, wie groß der Kranz denn nun werden soll), die Enden an der Schlange festkleben. Jetzt lässt sich das Papier einfach zum Kreis formen und mit Heißkleber fixieren. Und das war’s dann eigentlich schon.
Schritt 6: die Deko
Ganz nach Wunsch kann man nun den fertigen Kranz weiter verschönern. Mit bunten Bändern etwa (so lässt er sich auch leicht an der Türe aufhängen) oder mit Blüten, die sich aus einem Stück Papier falten lassen.
Dann ist der Zeitungskranz endgültig fertig, das Erfolgserlebnis da und vielleicht auch der Start für ein neues Hobby gelungen. (mia)
Das brauchen Sie für den Türkranz aus alten Zeitungen:
2 alte Zeitungen
Schaschlikspieß
oder dünne Stricknadel
Klebestift
1 Dose
(zum Beispiel Haarspray)
Heißkleber
Deko-Material nach Wunsch

















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