Im Saal des Gasthauses Schiesl waren noch einige Plätze frei, als Bürgermeister Markus Schiesl die Teilnehmer der Bürgerversammlung willkommen hieß. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte das Gemeindeoberhaupt zunächst die Finanzen der Kommune. „Der Haushalt von rund drei Millionen im Jahr wäre ohne die Stabilisierungshilfe des Staates nicht zu stemmen gewesen“, machte der Bürgermeister kein Hehl aus der schwierigen Finanzsituation einer kleinen Landgemeinde.
Seit 2020 stellte sich die Gemeinde unter die anspruchsvollen Vorgaben eines Haushaltskonsolidierungskonzeptes. Da ist Sparsamkeit das oberste Gebot. Seither sind 545.000 Euro an Stabilisierungshilfen nach Altendorf geflossen, welche den Schuldenstand der Gemeinde auf erträgliche 543.450 Euro absenkten.
Glasfaserausbau bis 2025 abgeschlossen
Damit Altendorf ein attraktiver Ort für junge Familien bleibt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört in erster Linie bezahlbares Bauland. Mit den Baugebieten „Markfelder“ und „Wiegenäcker“ sind diese Voraussetzung gegeben. Ein weiterer Punkt ist die Kinderbetreuung. In den Kindergarten St. Andreas gehen derzeit 39 Kinder. Die Grundschule besuchen 29 Schüler mit steigender Tendenz. In nächster Zeit wird sich der Gemeinderat Gedanken machen müssen, wie die Kinder räumlich untergebracht werden können.
Gerade junge Familien legen Wert auf eine gute Breitbandversorgung. Diese wird in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. „Bis 2025 werden alle Anwesen der Gemeinde mit Glasfaser versorgt sein“, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Ein leidiges Problem ist die schiefe Friedhofsmauer, die im nächsten Jahr unbedingt erneuert werden muss. Für diese, so nicht geplante Ausgabe, muss der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Schirmdorf nach Unterkatzbach um ein Jahr zurückgestellt werden. Gut gelungen ist der Ausbau des Schmalzbrunnenwaldweges. Für den Bürgermeister war es ein hartes Stück Arbeit, bis er alle 23 Eigentümer unter einem Hut gebracht hatte.
Kläranlage als Zukunftsaufgabe
Eine große Zukunftsaufgabe wird die Ertüchtigung der Kläranlage in Altendorf. Es ist daran gedacht, die Abwässer der Gemeinde Altendorf und zusätzlich von Weidenthal und Meischendorf in eine gemeinsame Kläranlage zu leiten. Dies wäre die wirtschaftlichste Lösung. Im nächsten Jahr soll dafür ein Strukturgutachten erstellt werden.
Für Altendorf besteht die Möglichkeit zur Aufnahme in die Städtebauförderung. Dies brächte viele Vorteile. Allen anderen Ortsteile fallen in die Dorferneuerung des Amtes für ländliche Entwicklung. „Bis hier etwas geht, werden noch zehn Jahre vergehen“, zeigt sich Bürgermeister Schiesl wenig optimistisch.
Schriftliche Anträge zur Bürgerversammlung lagen nicht vor. Josef Prey wollte vom Bürgermeister wissen, warum der Wasserpreis von 1,72 Euro auf 3,54 Euro je Kubikmeter erhöht werden muss. Dies liege an der hohen Unterdeckung der vergangenen Jahre, so die Erklärung. Den schlechten Handyempfang in Siegelsdorf bemängelte ebenfalls Josef Prey. Mir zusätzlichen Funkmasten in Oberkonhof und am Kalvarienberg sollte im nächsten Jahr der Mangel behoben sein, antwortete der Bürgermeister. Als weiteren Punkt bemängelte Josef Prey das Mulchen der Straßenränder im Herbst. „Da wird alles nieder gemacht“, so seine Kritik. Dies wäre notwendig, so der Bürgermeister, damit die Straßenränder nicht verbuschen.
Die Gemeinde in Zahlen
- Einwohner: 891 (Vorjahr 885)
- Geburten: 9
- Todesfälle: 5
- Schüler: 29
- Kindergartenkinder: 39
- Gesamthaushalt: 3.043.600 Euro
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