"Zielsetzung muss sein, keine weiteren Kredite aufzunehmen", macht der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg, Thomas Bodensteiner, deutlich, wenn er auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien über die Finanzlage der Gemeinde Altendorf spricht. "Wir müssen nach wie vor einen harten Sparkurs fahren", um die großen anstehenden Investitionen stemmen zu können.
Zwar konnte der Schuldenstand der Kommune zuletzt kontinuierlich abgebaut werden. Zum Vergleich: Zum 31. Dezember 2021 hatte die Gemeinde noch 755.000 Euro Schulden, am 31. Dezember 2022 waren es 641.000 Euro. Kann der Haushaltsplan für 2023 eingehalten werden, werden es Ende des Jahres voraussichtlich noch 543.000 Euro sein. Das sei generell ein guter Weg, so Bodensteiner, man dürfe dabei aber nicht vergessen, dass Altendorf eine Stabilisierungshilfe vom Freistaat erhält – die Tilgung der vergangenen Jahre war immer in etwa so hoch wie diese Hilfe. "Wenn es die nicht gegeben hätte, wäre die Situation eine andere."
Die größten Investitionen im Gemeindebereich Altendorf sind in nächster Zeit das Baugebiet "Wiegenäcker", Straßenbaumaßnahmen und ein neues Fahrzeug für die Altendorfer Feuerwehr. Die Arbeiten im Baugebiet wurden zwar schon 2022 abgeschlossen, einige Endabrechnungen fallen aber erst ins Jahr 2023: 328.646 Euro an Investitionskosten stehen dafür noch an. Wie viel die Gemeinde davon tatsächlich als Ausgaben werten muss, lasse sich jetzt noch nicht abschätzen, erklärt Thomas Bodensteiner. Das komme darauf an, wie viele Bauplätze verkauft werden. Generell ist das Baugebiet mit den Verkauf der Parzellen natürlich kostendeckend geplant.
Straßenbauprojekte stehen an
Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Trossau und Dürnersdorf schlägt 2023 voraussichtlich mit Investitionskosten von 251.102 Euro zu Buche, der Eigenanteil für die Kommune davon liegt bei 81.102 Euro. Für die Straße zwischen Schirmdorf und Unterkatzbach stehen Kosten von insgesamt 360.000 Euro an, davon wird die Gemeinde etwa 130.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen müssen. Diese Investition schlägt im Haushaltsplan 2023 allerdings erst mit 10.000 Euro auf, die restlichen Kosten kommen erst in den folgenden Jahren.
Das neue Fahrzeug HLF 10 für die Altendorfer Feuerwehr wird etwa 355.000 Euro kosten, Eigenanteil für die Kommune sind hier voraussichtlich 216.000 Euro. Doch auch diese Investition wird nicht vollständig im Jahr 2023 getätigt, sondern verteilt sich laut Investitionsplan auf die nächsten Jahre. Außerdem steht 2023 der Umbau des Friedhofs in Altendorf an. Hier sollen Urnengräber geschaffen und der Vorplatz des Leichenhauses erneuert werden. Dafür plant die Gemeinde 30.000 Euro ein.
Keine Kreditaufnahme
Der Verwaltungshaushalt schließt im Haushaltsplan 2023 mit 2.033.100 Euro (Vorjahr: 1.906.700 Euro), der Vermögenshaushalt mit 1.010.500 Euro (Vorjahr: 1.700.400 Euro). Vom Verwaltungshaushalt werden 147.100 Euro an den Vermögenshaushalt zugeführt, die Gemeinde Altendorf muss 2023 voraussichtlich keine Kredite aufnehmen. Aus der allgemeinen Rücklage werden 111.500 Euro entnommen.
In seiner Sitzung am 9. Februar 2023 hatte der Gemeinderat Altendorf sowohl der Haushaltssatzung 2023 als auch dem Investitionsplan von 2022 bis 2026 einstimmig zugestimmt.
Weiterhin bestätigten die Räte in der Sitzung die gewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Willhof. Diese sind Werner Forster als erster und Jürgen Schwarz als zweiter Kommandant. Wie Bürgermeister Markus Schiesl das Gremium außerdem informierte, wurde die notarielle Beurkundung für den Grunderwerb der Fläche des Glockenturms in Trossau durchgeführt. Eine Privatperson hatte das Grundstück, auf dem sich der Glockenturm in Besitz der Gemeinde befindet, der Kommune kostenlos überlassen. Dafür bedankte sich der Bürgermeister.
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