Altenstadt bei Vohenstrauß
16.10.2025 - 12:14 Uhr

Forstdirektor a. D. Klaus Ibel verstorben

Klaus Ibel, ehemaliger Forstdirektor und Heimatkundler, ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Seine Publikationen und Beiträge sind Zeugnis seines unermüdlichen Einsatzes.

Forstdirektor a. D. Klaus Ibel ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Er leistete für den Heimatkundlichen Arbeitskreis wertvolle Recherchearbeit. Archivbild: dob
Forstdirektor a. D. Klaus Ibel ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Er leistete für den Heimatkundlichen Arbeitskreis wertvolle Recherchearbeit.

Sein ganzes Berufsleben widmete Klaus Ibel sich mit Hingabe und Verantwortungsbewusstsein dem Wald und der Forstwirtschaft. Als Forstdirektor prägte er über Jahrzehnte hinweg das Bild einer nachhaltigen, naturnahen und zukunftsorientierten Forstwirtschaft. Sein Engagement galt insbesondere dem Erhalt der Wälder. Am 5. Oktober ist Klaus Ibel im Alter von 91 Jahren gestorben. Vohenstrauß und der frühere Heimatkundliche Arbeitskreis (HAK) verlieren mit dem Forstmann einen einzigartigen Förderer heimatkundlicher Recherchen und Aufzeichnungen.

In mehreren Werken beschäftigte sich Ibel intensiv mit dem Nachlass des bedeutenden Volkskundlers Franz Xaver Schönwerth. Mit seinen Büchern „Hufspuren“ und „Götter, Geister und Dämonen in den Waldgebirgen Nordostbayerns“ bearbeitete Ibel denselben Themenkomplex. In unzähligen Streifzügen hat er Beiträge geschrieben, recherchiert, Quellen studiert und dokumentiert.

Fundierte Beiträge

Der frühere HAK-Vorsitzende Peter Staniczek lobte Ibel dafür, dass er sich stets eine wahnsinnige Arbeit für seine fundierten Beiträge gemacht habe. Bereits im Jahr 1997 verfasste Ibel seinen ersten Artikel im Streifzug 19 zum Thema „Die Pfrentschwiesen vor und nach der 500-jährigen Stausee-Episode“. Dabei war es ihm wichtig, Beiträge zu geologischen Ursachen, nacheiszeitlicher Wiederbewaldung, vor- und frühgeschichtlichen Spuren der Menschen, Landnutzung und Trockenlegung sowie Wiedervernässung im Bereich des Naturschutzgebietes zu liefern. Im 43. Streifzug im Jahr 2021 erschien seine letzte Aufzeichnung. Damals hinterfragte er, was hinter der Schönwerth-Erzählung von den „Drei Spindeln“ steckt.

Staniczeks Nachfolger als Vorsitzender, Heiner Aichinger, bezeichnete Ibel einmal als fleißigsten Benutzer des Staatsarchivs in Amberg. So berichtete Ibel unter vielem anderen über die Postgeschichte in Vohenstrauß, über den vergeblichen Anbau landwirtschaftlicher Raritäten und über die Heimatfront im Krieg 1870/71.

Heimatkunde

Sein sechstes heimatkundliches Buch „Weibliche Waldgeister in Mitteleuropa – eine mythologische Zeitreise“ brachte er damals höchstpersönlich beim damaligen Landrat Simon Wittmann im Landratsamt Neustadt/WN vorbei. Dieser lobte die Arbeit als wichtig für die Identität der Region.

Ibel kam im Jahr 2000 als Schatzmeister zum HAK. Drei Jahre später wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden und Schriftleiter gewählt. Herausragend war im Jahr 2005 die von ihm mitorganisierte Ausstellung in der Friedrichsburg „500 Jahre Pfalz Neuburg – Gärten des 17. Jahrhunderts“ mit historischen Landgärten, erinnert sich Staniczek. Im Jahr 2010 trat Ibel aus gesundheitlichen Gründen zurück. Vor allem als Peter Staniczek sehr schwer erkrankte, setzte sich Ibel fleißig für den HAK ein. Staniczek wird Ibel als hilfsbereiten sowie immer freundlichen Mitstreiter in Erinnerung behalten. Um Klaus Ibel trauern seine Ehefrau Gerlind, die beiden Söhne Wolfgang und Johannes mit Partnerinnen, sowie die Enkel Maximilian, Rebecca und Raffaela und seine Schwägerin Heidi Brießmann.

Am Samstag, 25. Oktober, findet Ibel auf dem Friedhof Dechbetten seine letzte Ruhe. Zuvor ist um 10 Uhr in der Kirche St. Georg in Prüfening der Trauergottesdienst.

 
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