Bis sich Hellmuth Reinl, der in der ganzen Region besser als „Schwall“ bekannt ist, umsah, waren schon wieder fünf Jahre vorbei. Mit ansteckender Frische, Lebhaftigkeit und humorvoll wie immer, empfängt der Jubilar am Kirchweihmontag seine Gäste. Das waren nicht wenige.
Der Sonnenschein kam wie gerufen zu diesem Ehrentag und wenige Tage zuvor wurden auf dem Anwesen Zwillingsschafe geboren, über die er sich riesig freute. „Direkt vor dem Küchenfenster.“
Die vielen Glückwünsche auf ein weiteres gesundes Leben nimmt der Jubilar demütig mit den Worten an: „Wie Gott will.“ Immerhin überlebte er vor Jahren einen schweren Verkehrsunfall und zwei Herzinfarkte. Hellmuth Reinl vom „Schwalbenhof“ gehört zum Ortsteil Altenstadt wie die Simultankirche zum Ortsbild.
Seit fast zehn Jahren lebt der Senior alleine auf seinem Hof in der Neumühlstraße, nachdem seine Schwester Paula verstorben war. Am 16. Oktober 1938 wurde Hellmuth Reinl an einem Kirchweihsonntag geboren. Mit vier Geschwistern wuchs er auf dem elterlichen Anwesen auf. 1967 übernahm der Jubilar den landwirtschaftlichen Betrieb. Nach 15 Jahren gab er die Großviehhaltung auf und nahm beim damaligen Einkaufscenter „Top Kauf“ eine Hausmeisterstelle an.
1993 verpachtete Reinl seine landwirtschaftlichen Flächen. Während der Flurbereinigung vermittelte der Altenstadter zwischen Landwirten und der Flurbereinigungsbehörde. Keine leichte Aufgabe. Der ehemalige Vorsitzende der Feuerwehr im Ortsteil ist nun Ehrenvorsitzender und hält den Floriansjüngern seit 66 Jahren die Treue. Als aktiver „Rot-Weiß“-Kegler war er auch Gründungsmitglied bei den „Gut-Holz“-Keglern in Altenstadt und Gründungsmitglied des Evangelischen Posaunenchors Vohenstrauß.
30 Jahre brachte sich Hellmuth Reinl zudem im Kirchenvorstand und in der Simultankirchenverwaltung ein. Außerdem war er Vorsitzender der Jagdgenossenschaft. Nun darf er sich als Ehrenvorsitzender in die Organisation einreihen und auch beim SV Altenstadt ist Reinl seit langem Mitglied. Viele aus der Region kennen den Jubilar wohl vom Zilbauer-Saal in Waldau. Dort war er 20 Jahre lang Barkeeper und „Mädchen für alles“.
Bis heute hat er sich sein kleines bäuerliches Paradies zumindest mit seinen eigenen Hühnern erhalten. Seinem Neffen Roland Sperr gehören die Schafe, die derzeit auf dem Schwalbenhof grasen und für Zuwachs sorgten.
Kirchenpfleger Hermann Bibel überbrachte die besten Glückwünsche der Evangelischen Kirchengemeinde. Dritter Bürgermeister Alfons Raab schloss sich für die Stadt an. Nichte Hannelore aus Flossenbürg kümmert sich in regelmäßigem Abstand um den agilen Senior, der noch gerne für einen Plausch bereit ist und wunderbare Geschichten aus seinem Leben preisgeben kann.
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