Mit einem Hochamt begeht die katholische Pfarrei Altenstadt/WN am Sonntag, 25. September, das 60-jährige Bestehen der Neuen Pfarrkirche, die der "Heiligen Familie" geweiht ist. Hauptzelebrant wird der ehemalige Regionaldekan Ruhestandspfarrer Gerhard Pausch sein. Neben dem liturgischen Teil soll aber auch das Weltliche nicht zu kurz kommen: Die Pfarrgemeinde lädt danach zum Pfarrfest ein.
Bau und Planung nicht so einfach
Grund für den Kirchenneubau war der Bevölkerungszuwachs nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zuzug von Flüchtlingen und die damals noch gute Arbeitslage in der Glasindustrie waren dafür die Hauptursachen. Die politische Gemeinde war auf etwa 3500 Einwohner angewachsen, und die alte Pfarrkirche war auf einmal zu klein.
So wurde der Entschluss zum Neubau gefasst. Prälat Josef Hörmann, der damalige Finanzdirektor der Diözese, signalisierte Zustimmung. Zunächst wurde über den Standort diskutiert. Die Mitglieder der Kirchenverwaltung – Andreas Neuber, Josef Kummer, Karl Volkmar, Ambros Bauriedl und Josef Schieder – überlegten, die Kirche in der damals neuen Mitte des Ortes, in der Egerländerstraße, zu bauen. Die Wahl fiel dann aber doch auf das Gelände in der Nähe von Schule und Friedhof.
Die Planung wurde an Architekt Heinz Meckler aus Weiden vergeben. Der Baubeginn erfolgte am 2. Mai 1961, die Grundsteinlegung bereits am 30. Juli 1961. Schon daran nahm die Bevölkerung regen Anteil.
Veränderungen durch Zweites Vatikanisches Konzil
Die Veränderungen durch das Zweite Vatikanische Konzil machten es erforderlich, dass Meckler seine Planungen anpassen musste. Es entstand ein Altar, an dem der Priester dem Gläubigen zugewandt war. Ein Malheur war, dass der in Wunsiedel aus Muschelkalk gefertigte Altar beim Transport zerbrach.
Sonderschichten machten es möglich, dass ein neuer Altar gefertigt wurde, der am 24. September in Altenstadt eintraf. Somit konnte die Weihe der neuen Pfarrkirche, in deren Altar Reliquien der Märtyrer Aetherius, Charus, Jucundina und Innocentia eingemauert sind, am letzten September-Wochenende 1962 erfolgen. Bei einem Festakt nahm Weihbischof Josef Hiltl unter großer Anteilnahme der Pfarrgemeinde diese vor.
Pfarrer findet Überirdisches greifbar
Was das Äußere der Kirche betrifft, so haben es die bunten Glasfenster von Erich Schickling (Ottobeuren) Pfarrer Thomas Kopp angetan. Wenn am Sonntagmorgen die Ostseite von der Sonne angestrahlt werde, werde die Kirche durch die verschiedenen Farben in eine besondere Atmosphäre getaucht, die "Überirdisches anzeigt und für mich irgendwie greifbar macht", sagt er.
Besonders faszinierend findet Kopp, wie nicht nur die Heilsgeschichte aus der Bibel zum besseren Verständnis der Gläubigen verbildlicht wurde, sondern dass man auch mit Hilfe der Farbverwendung auf intensive Weise Gottes Wirken im menschlichen Leben einprägsam zu verdeutlichen suchte. "Kurz gesagt: eine Entdeckungsreise in jeder Heiligen Messe."
Die Neue Pfarrkirche in Altenstadt/WN
- Baubeginn: am 2. Mai 1961
- Grundsteinlegung: am 30. Juli 1961
- Weihe: am 29./30. September 1962
- Baustil: modern. Rechteckiger, sich dem Quadrat nähernder Grundriss mit zeltartiger Überspannung als Decke und Dach
- Größe: Platz für etwa 500 Gläubige
- Patrozinium: "Heilige Familie"
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