Spachtholz bediente sich dabei aus dem Nachlass des im Stadtarchiv liegenden Fotomaterials von Ero Winkler, langjähriger Pressefotograf beim Neuen Tag, weiteren Fotografen und eigenen Aufnahmen. Da kamen Aufnahmen von Vereinen, längst nicht mehr existierenden Geschäften, Ortsversammlungen, Gemeinderäten, Feiern und auch Ortsaufnahmen zum Vorschein. Mit großer Heiterkeit oder Nachdenklichkeit wurden die damals noch jungen Personen und längst verstorbenen Persönlichkeiten des Ortes registriert. Gerhard Beck, ein ehemaliger Glasmacher, erkannte viele der oft vergessenen Personen wieder.
- Da kamen der Eckstein Wastl, der Krommer Fred, der ehemalige Mesner Bräutigam und die Primiz seines Sohnes, der langjährige Rektor Karl Singer und viele Glasmacher vor. Siegfried Klarner als Gemeinderat und in jungen Jahren gefragter Entertainer beim Fasching sowie der langjährige Gemeinderat und Bürgermeistervertreter Dr. Fischlmayer. Die Unternehmergattin Hofbauer war in den Verkaufsräumen am Radweg, die längst nicht mehr existieren, zu sehen. Vier Tankstellen gab es in den sechziger Jahren in Altenstadt.
- Die Eltern von Peter Unger eröffneten in der Egerländerstraße (heute ein Getränkemarkt) ein Edeka-Geschäft. Im Kino Regina zog dann der junge Peter Unger mit einem Reifenhandel unter dem Namen "SB-Reifen-Lager Unger“ ein. Daraus entwickelte sich nach dem amerikanischen Motto „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ das gigantische deutschlandweite Unternehmen ATU.
- Bei Bildern des Café Reginas, der Schopperl-Stube oder des Café Herzogs am Radweg schlugen die Erinnerungen hoch. Altbürgermeister Georg Heigl warf ein, dass da um ein Haar ein Rotlicht-Milieu entstanden wäre: "Zum Glück stimmt die Raumhöhe um ein paar Zentimeter nicht für eine Genehmigung.“ Keiner der Anwesenden wusste noch etwas vom Brückenbau über die Waldnaab. Von der heutigen Zoiglwirtschaft spitzte – von Altenstadt aus gesehen – nur der obere Giebel aus einem Waldstück hervor.
- Den Abschluss bildete eine Filmdokumentation über die Umweltverschmutzung in Altenstadt/ Neustadt und Windischeschenbach. Neubürger der Gemeinde haben keine Ahnung mehr, dass dieser Skandal und dessen Auswirkungen in allen Blättern Deutschlands zu lesen waren. Es wurden Messwerte zum Blei- und Arsengehalt in Luft Boden und Wasser bekannt, die den Grenzwert bis zum Hundertfachen überstiegen. Abgebildet war Martin Staffe, langjähriger Redakteur beim Neuen Tag, der federführend die Berichterstattung darüber 1982-86 übernahm. Oder der junge Lehrer Rudolf Perthold aus Altenstadt, Vorsitzender des Bund Naturschutzes, der rund um die Uhr tätig war, Messungen machte und aufklärte. Wo nichts half, schrieb er Anzeigen an die Staatsanwaltschaft. Bilder zeigten auch den größten Protestmarsch in der Geschichte von Altenstadt/Neustadt.
Wie Spachtholz berichtete, hat er noch mehr Aufnahmen und auch Filme. Vereine, die sich dafür interessieren, können ihn über das Museum in Neustadt kontaktieren.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.